Warum wir häufig nicht zeigen, dass wir auf jemanden stehen

von | Kontaktaufnahme & Flirt, Selbstvertrauen & Selbstwert | 6 Kommentare

„Warum wir häufig nicht zeigen, dass wir auf jemanden stehen“ war der Titel eines Artikels von Gunda Windmüller in der ZE.TT, und ich habe aus der Sicht eines Datingcoaches mit über 20 Jahren Erfahrung natürlich auch ein paar Ideen dazu:

Viele meiner FB-Fans fanden den Artikel sehr interessant und konnten sich damit identifizieren. Denn die Frage „Warum sind eigentlich alle so zurückhaltend darin, ihr romantisches Interesse für jemanden öffentlich kundzutun?“ bewegt viele Menschen, die sich einen Partner wünschen.

Zum einen möchte man selber, dass möglichst niemand es mitbekommt – andererseits aber leiden wir darunter, wenn wir jemanden interessant finden und dieser Mensch selbst ein Pokerface aufsetzt und sich eben nicht in die Karten schauen lässt.

Warum zeigen wir häufig nicht, dass wir auf jemanden stehen?

Im Artikel bezieht sich Gunda Windmüller auf Aziz Ansari, der bei seinen eigenen Dating-Bemühungen herausgefunden hat, dass wir nicht zugeben wollen, dass wir jemanden toll finden, weil wir ja damit auch kundtun, dass wir eine Beziehung zu der Person haben wollen und dass wir uns „entblößt“ fühlen, wenn dieser Wunsch nicht auf Gegenliebe stößt.

Natürlich kann ich das nachvollziehen… und ich möchte Dir eine mögliche Alternative bieten.

Doch dafür lass mich bitte drei Absätze weit ausholen – ich verspreche Dir, es lohnt sich!

Wer sich einen Partner wünscht, der wünscht sich ihn/sie ja wegen eines ganz bestimmten Gefühls bzw. mehrerer: das Gefühl von Verliebtheit, von Begehrt sein, von Geborgenheit, von Angenommen sein und von Lieben und Geliebt werden. Es ist also eigentlich gar nicht unbedingt der Mensch selbst, auf den wir „scharf“ sind, sondern die Gefühle, die wir uns erhoffen, die er oder sie bei uns erwecken und auslösen soll.

Das Verliebtsein ist ein Gefühl – so ein kribbeliges, aufgeregtes, sich zu jemandem hingezogen fühlen… Und jetzt kommt der springende Punkt:

Jemanden gut zu finden, ist doch eigentlich toll. Verliebt sein ebenso.

Nur sind in unserer Kultur diese Gefühle direkt verquickt damit, diesen Menschen „haben zu wollen“ oder „etwas von diesem Menschen zu wollen“

Und so stellt uns das Verliebtsein (oder für jemanden schwärmen) oft vor das Dilemma, dass wir glauben, wir müssen mit diesem Menschen auch eine partnerschaftliche Beziehung anbahnen…

Aber was, wenn er/sie das gar nicht will?

Und so fühlt man sich schnell schlecht und landet wieder in der Angst und in all den schlechten Gefühlen – obwohl man doch in der Verliebtheit und all den guten Gefühlen sein wollte!? Selbstzweifel machen sich breit: Was wenn nicht gut genug bin? Nicht schön genug? Groß genug? Schlau genug? Was wenn der andere mich total blöd findet? Mich auslacht? Mich bloß stellt?

Horror breitet sich aus und wir denken überhaupt nicht mehr darüber nach, was wir eigentlich an diesem Menschen toll findet und warum er bis gerade eben noch ein Gefühl der Anziehung bei uns ausgelöst hat. Wir denken nur noch darüber nach, dass dieser Mensch

Wir verwechseln oft das Lieben und Verliebtsein mit dem „Haben-wollen“ – und dann fühlen wir uns plötzlich nicht mehr so, wie wir uns fühlen möchten.

Stell Dir vor, wie es wäre, wenn Du nicht nur etwas „haben wollen“ könntest, sondern wenn Du Dir selbst darüber bewusst wärst, dass Du ein unglaublich guter Fang bist!?

Und wie wäre es, wenn Du Dich für viele Menschen begeistern könntest, unabhängig davon, ob Sie für Dich als Partner in Frage kommen oder in Frage kommen wollen? Ich weiß, das ist möglicherweise weit weg vom „normalen“ Denken und Fühlen vieler Menschen in unserer Gesellschaft – aber was, wenn das Konzept von der Einzigartigkeit und der Liebenswertigkeit jedes Einzelnen auch mal bei jedem Einzelnen ankäme: bei Dir zum Beispiel.

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Es gibt Menschen, die mehr Deinem „Beuteschema“ entsprechen, und andere, die es weniger tun. Es gibt Menschen, deren Beuteschema du eher bist, und andere, deren du es weniger bist.

Wenn zwei Menschen zusammen kommen, dann weil Sie sich gut verstehen und weil Sie sich voneinander angezogen fühlen – und je weniger wir uns zeigen, desto weniger können wir jemals herausfinden, ob diese Anziehung da ist. Wirklich eine Partnerschaft eingehen sollte man mit einem Menschen, von dem man sich nicht nur angezogen fühlt, sondern der auch tatsächlich zu einem passt.

Und das muss man ja schließlich erst mal rausfinden, stimmt’s?

Ich fühle Anziehung vs. ich will was

Was wäre also, wenn ein „Ich fühle mich von Dir angezogen“ nicht gleichbedeutend wäre mit „Ich will eine Beziehung mit Dir“? Wenn das tatsächlich zwei ganz verschiedene Dinge sind: „Ich fühle mich Anziehung“ heißt einfach nur, dass man jemanden interessant findet und man dieser Person auch sagen kann, dass man sie toll findet, dass sie eine tolle Ausstrahlung, ein tolles Lächeln oder das „gewisse Etwas“ hat. Und es wäre vollkommen egal, ob diese Person Single ist oder nicht. Ob diese Person eine Beziehung eingehen will – oder nicht. Es ist einfach da, das Gefühl und man kann es ausdrücken, einfach weil es so ist.

Schwer vorstellbar?

Aus der Sicht von Menschen, die lieber nicht zulassen, sich angezogen zu fühlen, und dann immer, wenn es doch mal so ist, auf Biegen und Brechen versuchen, „es passend zu machen“, damit sie endlich „eine/n haben“, ist das ganz sicher schwierig vorstellbar.

Wir leben in einer Welt, wo Beziehungen oft auf der Basis von Bedürfnissen geschlossen werden, anstatt auf der Basis gegenseitiger Angebote. Was will ich damit sagen?

Jemanden zu lieben, heißt nicht, ihn besitzen zu müssen!

Und natürlich würde da vermutlich erst mal jeder zustimmen – und doch verhalten wir uns so oft genau anders herum!

„Ich liebe sie/ihn“ – heißt fast immer:

  • Ich will sie/ihn haben!
  • Ich will, dass er mich auch liebt!
  • Ich will, dass er mir das Gefühl gibt, geliebt zu sein.
  • Ich will, dass er mir das so zeigt, wie ich es gerne hätte…
  • Ich will, dass sie meine Bedürfnisse befriedigt.
  • Und vor allem: Ich will, dass er so ist, wie ich ihn mir vorstelle / ich will, dass sie so ist, wie ich sie mir vorstelle.

Und genau deshalb landen wir dann in der Angst – in der Angst enttäuscht zu werden. Denn all das ist nicht Liebe. Das hat nichts mit Liebe zu tun…

Es hat zu tun mit unserer tiefen, unstillbaren Sehnsucht danach, von jemandem angenommen zu werden und für irgendwen gut genug zu sein.

Doch wie können wir je von jemand anderem angenommen sein, wenn wir uns nicht einmal selbst annehmen?

Wie können wir angenommen werden, wenn wir so tun, als ob wir jemanden ablehnen, den wir in Wirklichkeit toll, interessant und anziehend finden? Denn das ist ja häufig genau das Verhalten, dass viele Menschen zeigen, wenn sie jemanden interessant finden: Sie ignorieren diese Person. Sie bestrafen quasi jemanden dafür, dass er attraktiv auf sie wirkt.

Und das alles nur, weil wir selbst so sehr danach gieren, den anderen haben zu müssen und so sehr danach streben, dass endlich jemand unsere Bedürfnisse stillt, dass wir uns vor uns selbst schämen.

Der erste Schritt:

Es ist nicht leicht, sich das einzugestehen – aber es wäre ein erster Schritt… ein erster Schritt dorthin, wo tatsächlich Liebe möglich ist und nicht ein „sich gegenseitig beeindrucken müssen“, um den anderen dazu zu manipulieren, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.

Einen Menschen toll zu finden – und das nicht gleichbedeutend zu machen damit, ihn „haben“ zu müssen – würde all den Schwachsinn obsolet machen, weswegen wir häufig nicht zeigen, dass wir auf jemanden stehen!

Uns selbst erst mal zu akzeptieren und toll zu finden, würde dazu führen, dass wir nicht mehr von jedem anderen toll gefunden werden müssen – es würde natürlich dennoch schmeicheln – aber dann könnten wir herausfinden, ob dieser andere Mensch noch mehr mit uns teilt:

Ob er/sie gut genug für uns ist – weil wir ähnliche Werte, ähnliche Vorstellungen von Beziehung, einen ähnlichen Humor und ähnliche Ziele haben. Wir könnten herausfinden ob der andere – jenseits unserer Chemie und unserer Lust – überhaupt für eine Beziehung mit uns geeignet ist, anstatt blind zu schwärmen und uns dabei so sehr zu schämen, dass wir völlig vergessen, warum wir in Wahrheit häufig nicht zeigen, dass wir auf jemanden stehen:

Weil wir, wenn wir ehrlich sind, gar nicht auf den anderen stehen, sondern so sehr darauf fixiert sind, zu gefallen und zu manipulieren, dass wir vergessen, dass wir in Wahrheit eigentlich nur eins wollen: Lieben!

Wenn Du mehr und mehr in den Gefühlen bist, in denen Du sein möchtest – in den Gefühlen der Liebe – dann passiert es natürlicherweise, dass Du Menschen triffst, die gut zu dir passen und das auch wollen. Und aus diesem Zustand heraus „zusammen sein zu wollen“, ist dann quasi ganz normal.

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6 Kommentare

  1. Toller Artikel!
    Im Prinzip ein Plädoyer für Spiritualität bzw Selbsterkenntnis. Das Glück direkt finden, nicht über Umwege wie Beziehungen, Besitz, Status etc. Es ist nämlich mit allem Anderen das Gleiche. Das Glück im Außen suchen.

    Antworten
  2. Schwierig wird es nur wenn diese Gefühle vorhanden sind und man geben und ausleben möchte! Man kann schliesslich zum Ausleben nicht einfach zu jemand anderen wechseln für welchen diese Gefühle nicht oder weniger vorhanden sind. Man kann sich seine Gefühle für jemanden nicht aussuchen. Es geht auch oft ums Geben.

    Antworten
  3. Das ist alles sehr sinnig. Kann es sein, dass Du in eigenen Worten Beziehungsanarchie beschreibst?

    Und: Problem: auf der logischen Gedankenebene weiß ich das schon, was Du beschreibst. ABER – meine Gefühle drehen trotzdem total auf diese selbstfixierte Bedürfnisebene, sobald das Verknalltheitsgefühl da ist. Wie unterdrückt man oder transformiert man das? Mit Logik nicht 😀

    Antworten
    • Mit Unterdrückung geht da nichts. Man muss anfangen sich selbst zu geben was man vom anderen will (Aufmerksamkeit, Verständnis, Akzeptanz, bedingungslose Liebe) ansonsten rennt man rum wie ein ausgehungerter Wolf ohne es zu bemerken und sobald jemand als geeignete Quelle ausfindig gemacht wird dreht das Unterbewusstsein durch vor lauter Mangel.

      Antworten
  4. Genau DAS! ist der Grund warum ich nicht zeige dass ich auf jemanden stehe xD
    Weil ich genau weiß, dass wen mir jemand gefällt ich denjenigen erstmal kennen lernen will um zu wissen ob derjenige tatsächlich zu mir passen könnte oder ob wir Freunde sein könnten.
    Und ich bin genervt davon, dass die meisten Menschen so reagieren, dass sie dann entweder sofort sagen als erste Reaktion: „Nein, ich will keine Beziehung mit dir“ oder aber „Ja, ich will auch eine Beziehung mit dir.“
    (Bitte? Wer redet von Beziehung? Ich meinte doch nur dass du mir gefällst und ich dich interessant finde, Hormoncocktail verknallt, aber mehr nicht. Ich weiß doch selbst noch nichtmal ob ICH ne Beziehung mit dir will).

    Aus diesem Grund habe zumindest ich damit aufgehört Menschen zu sagen wenn sie mir gefallen. Ich mach jetzt auch kein Geheimnis drauß, aber ich sage es nicht mehr direkt.
    Weil dann trotz Verliebtheit meinerseits, egal bei welcher Reaktion, eine Ablehnung kommt, weil ich eben nicht auf Beziehung aus bin.
    Und das scheinen sehr sehr sehr viele Menschen absolut nicht nachvollziehen zu können … Das ist anstrengend xD

    Antworten
    • Lisse, da bin ich so bei dir, mir geht’s genauso.

      Antworten

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