Vor einigen Tagen erreichte mich ein Brief von Maria, die sich schon länger mit der Frage beschäftigt, ob sie lieber Single sein oder in einer Beziehung leben möchte. Sie hat schon die ein oder andere schlechte Erfahrung in Sachen Beziehung hinter sich und mir ein paar interessante Gedanken zu dieser Frage geschickt.
Mit ihrer Erlaubnis veröffentliche ich ihren Brief und meine Antwort dazu, in der Hoffnung, dass er auch für Dich gute Anregungen bereithält.
Marias Brief:
„Ich stehe einfach aktuell an dem Punkt wo ich überlege was für das eigene Leben generell besser oder schöner ist: Single sein oder in einer Beziehung.
Mir geht es dabei gar nicht um die banalen „Vorteile“ die man als Single hat wie mit Männern ausgehen, seinen Spaß haben oder einfach nur frei zu sein. Es geht mir vielmehr darum eine glückliche eigene Persönlichkeit zu sein. Ich denke mir, dass man vielleicht auch mehrere Lebensabschnittsgefährte in seinem Leben haben kann – Hauptsache man ist man selbst und vor allem glücklich dabei
Ich habe es einfach viel zu oft auch selber erlebt, dass eine Beziehung oft nur versucht wird aufrecht zu erhalten nn il man sich denkt „jetzt haben wir schon so viel durchgemacht …“. Das halte ich nicht für richtig. Man sollte früh genug erkennen ab wann der Partner einen zu sehr verändern oder für sich in Anspruch nehmen will. Denn das macht einen selbst – ich sage mal flach – „im Bann der Liebe“ blind. Folglich entschließt man sich für Dinge, die man eigentlich als eigenständiger (Single-) Mensch nie gemacht hätte, weil es gegen den Charakter spricht.
Ich bin Befürworter der eigenen Persönlichkeit. Jeder Mensch sollte das was ihn ausmacht beibehalten. Ein Partner, der mit der Persönlichkeit nicht umzugehen weiß, wird sie früher oder später versuchen auslöschen. Und man selber macht das aber „der Liebe wegen“ mit – nur weil es als „Kompromisse eingehen“ deklariert wird. Aber: Ist das Liebe? Den Menschen die einzigartige und wunderbare Persönlichkeit zu nehmen? Für mich ist das Egoismus!
Schon viel zu oft konnte ich erleben, wie man von Kerlen angebaggert wird, bei denen man schon im Vorhinein weiß, der finden nur dass du gut aussiehst. Das ist auch alles was bei den meisten Männern zählt. Frei nach dem Motto „am Charakter kann man ja noch arbeiten“. Das macht mich sprachlos. Jede Persönlichkeit und jeder Charakter ist doch so wundervoll und unterschiedlich wie auch das Aussehen. Nur wird dem Optischen mehr Beachtung geschenkt weil es ja für viele Menschen greifbarer (und für viele Männer messbarer) ist
Sehe ich das falsch? Ich glaube, dass da wenige Männer so denken wie ich und ziehe es daher wirklich lieber vor Single zu sein, als in eine Beziehung zu gehen, die einen (mal wieder) alles nehmen möchte was einen ausmacht – die eigene Persönlichkeit.
Mich würde Deine Meinung zu diesen Thema brennend interessieren. Das ist einfach auch mal eine ganz andere Ansicht zu Beziehungen als die gängige.
Liebe Grüße, Maria„
Liebe Maria, liebe/r Leser/in,
zunächst einmal gibt es eine Sache, bei der ich voll zustimmen kann: Es geht im Leben nicht darum, möglichst bald und schnell und für immer (irgend)einen Partner zu finden und zu behalten.
Seit Dezember 2015 biete ich ein Online-Programm mit dem Titel „Mission Traummann“ an für Frauen, die sich einen Partner wünschen, aber – aus verschiedenen Gründen – am Ende mit ihrem Latein sind, weil sie immer wieder „schlechte Erfahrungen“ gemacht haben oder sich irgendwie einfach gar nichts tut.
Und eine der wichtigsten Erkenntnisse dieses Programmes hat eine Teilnehmerin erst kürzlich auf den Punkt gebracht:
„Es zählt, wie viele Stunden ich mich lebendig und gut gefühlt habe und nicht, wie viel Zeit ich mit einem Mann zusammen war.“
Dazu kann ich allerdings auch ergänzen:
Wann immer ich mich in meinem Leben lebendig und gut gefühlt habe und ich das Thema „Partnerschaft“ nicht als „zu erfüllenden Punkt auf der Liste“ angesehen habe – sondern „einfach leben“ wollte und „abenteuerlustig“ war, habe ich tolle Männer in mein Leben gezogen. Und das tue ich bis heute.
Keiner von diesen Männern ist „perfekt“ – kein einziger.
Genau wie ich. 😉
Eine grundsätzliche Sache, die jeder über Beziehungen wissen muss
Eine grundsätzliche Sache, die jeder über Beziehungen wissen muss ist, dass wir in anderen Menschen unbewusst immer etwas suchen – oft auch etwas, das wir fürchten, oft etwas, das wir eigentlich gar nicht haben wollen – zum Beispiel die Bestätigung unserer tiefsten Ängste.
Maria, ich habe ein Foto von Dir gesehen – und Du bist eine wunderschöne Frau. Es ist nachvollziehbar, dass sich für Dich auch eine Menge Männer interessieren, die Dir als Mensch gar nicht gerecht werden können. Doch ich bin überzeugt davon, dass Du auch nicht immer gerecht bist:
Dein Glaubenssatz „Den meisten Männern ist Persönlichkeit egal – sie baggern mich nur an wegen meines Aussehens“ möchte nur allzu gern bestätigt werden und so bleiben sicher auch viele Männer „auf der Strecke“, die zwar Dein schönes „Verpackungsdesign“ anziehend finden, aber dennoch auch Deine Persönlichkeit faszinierend fänden… bekämen sie die Chance dazu.
Zum Anderen bin ich sicher, dass Du viel zu oft gerade bei den Männern, die Dich interessieren, Deiner Anziehungskraft nicht vertraust und Dein eigenes Interesse nicht zeigst, so dass es immer wieder dazu kommt, dass die Männer, die Dich interessieren, davon nie erfahren… und Männer, die sich für Dich interessieren, von Dir schnell in die Vorurteils-Schublade der Oberflächlichkeit gesteckt werden.
Mit anderen Worten: Die die Dich wollen, bekommen keine Chance, weil Du sie direkt als oberflächlich ablehnst und an denen, die Du willst, zeigst Du aus Unsicherheit die kalte Schulter und sie trauen sich nicht an Dich ran.
Du schreibst, Du ziehst es vor, lieber Single zu sein, als in eine Beziehung zu gehen, die einem (mal wieder) alles nehmen möchte, was einen ausmacht – die eigene Persönlichkeit. Doch welche Beziehung könnte das tun?
Wenn ein Mann Dir nehmen möchte, was Dich ausmacht, dann kann es an folgendem liegen:
- Du suchst Dir Männer aus, die entweder Dich nicht mögen oder – noch wahrscheinlicher – die so unsicher sind, dass sie es nicht ertragen können, dass Du bist, wie Du bist und Dich klein machen möchten. Da verweise ich auf den vorhergehenden Abschnitt: Dass auch Du bei Deiner Wahl unbewusst immer etwas suchst, das Du kennst oft auch etwas, das Du fürchtest. Sehr gerne tun wir das, um Traumata aus unserer Kindheit aufzulösen. Wir suchen bestimmte Arten von Menschen für bestimmte Konstellationen und wiederholen Erfahrungen in der Hoffnung, dass wir dieses mal ein Happy End erleben.
- Du hast „gelernt“ und glaubst offensichtlich, dass die Kompromisse, die man in einer Partnerschaft machen muss, von Dir ausgehen müssen. Dass Du es Deinem Partner recht machen musst, um die Partnerschaft zu erhalten oder gar zu verdienen. Dich zu verbiegen erscheint als einzige Möglichkeit, den Mann zu halten und die Beziehung zu festigen.
Und damit bist Du leider nicht allein, denn das ist das ganz allgemeine Dilemma, in dem viele Menschen sich heute wiederfinden, weshalb die Frage „Single sein oder in einer Beziehung?“ für viele Menschen zum totalen Desaster wird, weil wir von Voraussetzungen ausgehen, die beide Zustände immer wieder unerträglich erscheinen lassen, sobald sie eintreten.
Was wir nicht gelernt haben ist, dass die Liebe nicht den Regeln der Marktwirtschaft gehorcht:
Unser Leben ist in allen wichtigen Bereichen davon geprägt, dass wir uns anstrengen müssen (und können), um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Einer unserer wichtigsten Motivatoren ist das Bestreben „gut genug“ zu sein (oder – um es weniger diplomatisch auszudrücken – viel eher die Angst, nicht gut genug zu sein.). Und so sind wir ständig dabei, uns anzustrengen und uns etwas „verdienen“ zu wollen (zu müssen).
Doch all das nützt uns in der Liebe gar nichts.
Dazu kommt, dass wir nach wie vor auch in einer Gesellschaft leben, die uns vormacht, dass es „richtig ist“ in einer Beziehung zu leben.
Gerade Frauen fühlen sich wie Versager, wenn es ihnen nicht gelingt, „einen Mann zu halten“ und eine Beziehung aufrecht zu erhalten. Doch auf der anderen Seite klingt den meisten meiner Klientinnen im Ohr, dass sie sich nicht von einem Mann abhängig machen sollen – doch diese Abhängigkeit haben sie lediglich materiell begriffen und Karriere gemacht… kommt die Liebe ins Spiel, ist die Abhängigkeit emotionaler Natur und damit umzugehen haben viele Frauen nie gelernt.
Was wir alle lernen müssen ist, dass eine Partnerschaft auf Dauer nicht auf der Basis der gegenseitigen Nachfrage basieren kann:
Jeder Mensch hat Bedürfnisse – und es ist natürlich, dass wir uns wünschen, dass diese Bedürfnisse auch erfüllt werden. Doch wenn wir eine Beziehung eingehen, auf der Basis dass wir uns für die Erfüllung unserer Bedürfnisse verbiegen, einschränken (lassen), zurücknehmen, klein machen, verleugnen oder verstellen, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn das nicht lange gut geht.
Wie wäre es, Du Dir einmal überlegst, was Dein Angebot ist und Dir die Frage „Single sein oder in einer Beziehung?“ auf der Basis dessen stellst, was Du im Angebot hast und einen potentiellen Partner zunächst danach beurteilst, ob er Dein Angebot gut findet?
Vieles würde sich ändern, wenn wir (Männer genau wie Frauen) nicht ständig Angst hätten, dass wir den Partner „verlieren“ könnten:
Wir können niemanden verlieren – denn ein Partner ist ein Mensch, der sich wohl fühlt mit uns und deshalb seine Zeit, seine Pläne und Träume und seine Welt mit uns teilt. Wir besitzen einen Partner nicht – deshalb können wir ihn auch nicht verlieren. Wenn ein Mensch seine Zeit und seine Welt nicht mehr mit uns teilen möchte, kann keine Anstrengung der Welt das verändern und es wäre zudem mehr als töricht, jemanden „halten“ zu wollen, der nicht mehr bei uns sein möchte.
Und zu guter Letzt gibt es bei der Frage „Single sein oder in einer Beziehung“ noch einen wichtigen Aspekt in Sachen Persönlichkeitsentwicklung, den Du noch nicht bedacht hast:
Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Beziehung und einer Partnerschaft.
Wenn es uns gelingt, unseren Partner auch wirklich als Partner zu sehen und zu behandeln, dann ist dies ein Garant für Wachstum. Viele Menschen sehen ihren „Partner“ viel eher als Gegner, als Herausforderer, als Objekt, manche regelrecht als Feind, aber auch als Eltern-Ersatz, als Dienstleister – und wer weiß was noch. Doch ein Partner sollte ein Mensch sein, der mit uns im selben Team spielt – und genau so sollten wir einander auch behandeln und „am selben Strang ziehen“. Dies führt zu einem Maß an Freiheit und Möglichkeiten, die sehr viel größer sind, als die Freiheit eines Einzelnen.
Gelingt es Dir, Deine Glaubenssätze aufzulösen, kann es gelingen eine Beziehung auf Basis gegenseitiger Angebote aufzubauen und kannst Du es dann auch sein lassen, Dich selbst zu verbiegen und es einem Partner recht zu machen, dann hast Du in Sachen Persönlichkeit eine wunderbare Chance:
Dein Charakter und Deine Persönlichkeit sind Konzepte, die sich entwickelt haben und weiterentwickeln dürfen.
Als Teil einer Partnerschaft wirst Du andere Aspekte Deines Charakters und Deiner Persönlichkeit entdecken und entwickeln, als im Leben eines Singles.
Das bedeutet nicht, dass eines von beiden besser oder schlechter wäre – es ist lediglich anders.
Beide Lebensweisen halten Herausforderungen, Vor- und auch Nachteile bereit. Beide Lebensweisen können manchmal sehr schön und hilfreich, manchmal sehr anstrengend sein. In beiden Konzepten können wir uns weiterentwickeln – aber eben anders.
Ich habe viele Menschen erlebt, die in ihrem Leben verzweifelten, ständig in der Opferrolle waren, die unglücklich waren und das Gefühl hatten, nicht gut genug zu sein, es allen Recht machen zu müssen, vom Schicksal benachteiligt zu sein… einige davon waren Single – einige waren in einer Beziehung.
Es war nicht der „Beziehungsstatus“, der diese Situation kreierte – es waren ihre Glaubenssysteme sich selbst gegenüber.
Und genau das ist es, was ich an meinem Beruf so liebe:
Es geht in Wahrheit nämlich nicht darum „den passenden Partner zu finden“ – es geht darum, die Liebe zu finden. Die Liebe zu sich selbst und die Liebe zum Leben. Es geht darum zu lernen, man selbst zu sein – egal ob als Single oder in einer Beziehung. Es geht darum, sich selbst die Wertschätzung und den Respekt entgegen zu bringen, den man sich von anderen wünscht.
Andere behandeln Dich so, wie Du es ihnen erlaubst. Und wie Du mit Dir selbst umgehst, ist die Erlaubnis für jeden, so auch mit Dir umzugehen. Du zeigst anderen, wie Du behandelt werden möchtest, durch die Art, wie Du mit Dir selbst bist.
Also sei gut mit Dir.
Trau Dich, so zu sein, wie Du sein möchtest – such Dir nicht jemanden, der Dich zurückhalten möchte als Ausrede, weil Du vielleicht in Wirklichkeit nicht den A… in der Hose hast, Dein ganzes Potential auszuschöpfen und zu tun, was Du tun möchtest, zu sein, wer Du sein könntest.
Sei gut genug – weil Du gut genug bist. Heute. Jetzt.
Du darfst besser werden – wenn Du willst. Wenn Du willst. Weil Du willst. Nicht weil Du nicht gut genug wärst, sondern weil Du tun darfst, worauf auch immer Du Lust hast. Wenn Du bereit bist, zu tun, was notwendig ist.
Die Frage ist nicht „Single sein oder in einer Beziehung“ – die Frage ist:
Kannst Du Dich selbst annehmen, Dich selbst respektieren, gut genug sein für Dich und in Deinen Augen und hemmungslos Du sein – und damit nicht jedem gefallen, aber den Richtigen?
Oder willst Du immer wieder nach jemandem suchen, der Dich bestätigt oder dem Du Dich beweisen und dem Du es recht machen musst / kannst um „gut genug“ zu sein und damit immer wieder auf die Schnauze fallen…?
Für alle weiblichen Leser habe ich eine gute Nachricht: Dich in Beziehungen nicht immer wieder in die Falle zu locken, Dich aufzugeben oder die Männer in die Flucht zu schlagen – sondern eine so attraktive, freie, großartige Frau zu sein, wie Du sein kannst und genau damit die Männer anzuziehen, die für Dich als echte Partner in Frage kommen, das kannst Du ab sofort von mir lernen:
In meinem Premium-Online-Programm „Mission Traummann“ coache ich Dich über mehrere Monate intensiv und zeige Dir, wie Partnerschaft und Liebe möglich sind, ohne Dich zu verleugnen oder zu verbiegen!
Maria schreibt:
> Schon viel zu oft konnte ich erleben, wie man von Kerlen
> angebaggert wird, bei denen man schon im Vorhinein weiß,
> der finden nur dass du gut aussiehst. Das ist auch alles was
> bei den meisten Männern zählt. Frei nach dem Motto „am
> Charakter kann man ja noch arbeiten“.
Denke, bis sich die holde Weiblichkeit ihre wirklichen Charaktereigenschaften von Weitem gut lesbar auf Stirn und Handrücken tätowiert hat – so lange werden männliche Menschen nach weiblichen Mmenschen Auschau halten von denen sie meinen, dasssie „gut aussehen“.
So ist der Mann evolutionär gepolt, und das ist gut so. Denn das, was die Frau „schön“ macht, sind meist die gene, von denen der Mann denkt, sie seien mit seinen kompatibel und würden widerstandsfähige Junge hervorbringen.
Das glaubst Du, Frau, nicht? Dann achte mal bewußt auf Dein „Beuteraster vor, während und nach dem Eisprung…