Warum will man jemanden, den man nicht haben kann?

von | Liebesfähigkeit, Selbstvertrauen & Selbstwert | 0 Kommentare

Warum will man jemanden, den man nicht haben kann? Wahrscheinlich hat sich fast jeder schon mal in dieser Situation wiedergefunden, in der man sich unwiderstehlich zu jemandem hingezogen fühlte, den man nicht haben konnte. Ob es der unerreichbare Schwarm aus der Schule war oder die faszinierende Person, die bereits vergeben ist – dieses Phänomen scheint universell. Doch warum verlieben wir uns in unerreichbare Menschen? Was macht das Unerreichbare so begehrenswert? Da gibt es viele Gründe und Perspektiven – lass uns die psychologischen, biologischen und gesellschaftlichen Hintergründe dieses emotionalen Dilemmas mal anschauen:

Psychologische Gründe für das Verlangen nach dem Unerreichbaren

Mal ehrlich: Irgendwie scheint das Unerreichbare immer besonders zu funkeln, oder? So als hätte es eine unsichtbare Glitzerwolke um sich herum, die unser Gehirn in einen Modus versetzt, in dem „Haben-wollen!“ auf Dauerschleife läuft. Doch warum ist das so? Die Psychologie hat ein paar spannende Antworten darauf:

Der Reiz des Verbotenen

Ah, das „Du-darfst-nicht“-Schild. Nichts lässt uns schneller stehen bleiben – oder besser gesagt, loslaufen. Wenn etwas verboten oder unerreichbar scheint, kitzelt das unseren Abenteuergeist und macht es gleich doppelt so spannend. Es ist wie bei Kindern: Die wollen doch immer genau das Spielzeug, das gerade nicht ihnen gehört. Und rate mal – wir Erwachsenen sind da keinen Deut besser.

Mangel macht sexy

Das Prinzip „Was rar ist, ist wertvoll“ steckt tief in uns drin. Schon in der Steinzeit galt: Wenn es nur wenige Beeren gab, waren die plötzlich die leckersten im ganzen Wald. Und heute? Da wenden wir dieses Denken auf Menschen an. Wir geben dem „knappen Gut“ – also der schwer erreichbaren Person – einen höheren Wert, als sie vielleicht tatsächlich hat. Verrückt, oder?

Traum-Projektoren an!

Manchmal ist die Person, die wir begehren, gar nicht „die eine“. Sie wird vielmehr zur Leinwand für all unsere Träume. Vielleicht steht sie für Liebe, Sicherheit, Abenteuer oder sogar für etwas ganz anderes, das wir tief in uns vermissen. Plötzlich ist sie nicht nur ein Mensch, sondern ein Symbol für all das, was uns in unserem Leben fehlt. Und genau das macht sie so unwiderstehlich – zumindest in unserer Vorstellung.

Biologische und evolutionäre Faktoren

Auch die Wissenschaft bietet spannende Erklärungen für dieses Phänomen. Zum Beispiel funktioniert unser Gehirn so, dass es besonders auf die Aussicht von Belohnungen reagiert. Aber Belohnungen muss man sich natürlich erarbeiten!

  • Dopamin und Belohnungssysteme
    Wenn etwas unerreichbar scheint, aktiviert dies das Dopamin-System in unserem Gehirn. Dieses Hormon ist für das Gefühl von Motivation und Verlangen verantwortlich. Das Streben nach dem Unerreichbaren wird dadurch emotional verstärkt.
  • Evolutionäre Perspektive
    In der Geschichte der Menschheit war es von Vorteil, um Ressourcen oder Partner zu konkurrieren. Das Begehren nach etwas „Exklusivem“ könnte also auch ein Überbleibsel unserer evolutionären Entwicklung sein: Man will besonders gut abschneiden (dass man dann am Ende oft alleine bleibt, ist da offenbar nicht einkalkuliert).

Gesellschaftliche Einflüsse und die Rolle von Medien

Unsere Gesellschaft (huhu Instagram!) und die Medien prägen unser Verständnis von Romantik und Partnerschaft oft auf eine Art, die uns tief beeinflusst, ohne dass wir es bemerken. Filme, Serien und Bücher inszenieren regelmäßig das Drama des Unerreichbaren und stellen es als besonders begehrenswert dar. Der „schwierige Weg zur Liebe“ wird als Beweis für deren Tiefe und Echtheit verkauft. Doch diese Geschichten schaffen nicht nur Unterhaltung, sondern auch Erwartungen, die wir unbewusst verinnerlichen.

Ein typisches Beispiel: Die unerschütterliche Liebe zu einer Person, die scheinbar unerreichbar ist – etwa der Chef, der beste Freund der Schwester oder die attraktive, aber distanzierte neue Nachbarin. Solche Szenarien vermitteln, dass das Streben nach dem scheinbar Unmöglichen die wahre Romantik ausmacht. In der Realität erzeugt diese Idealisierung des „Kampfes um die Liebe“ oft mehr Frustration als Glück.

Auch Männer kennen dieses Phänomen – doch gerade wir Frauen, sind sehr stark davon betroffen, weil wir offen nicht bemerken, wenn wir uns in unerreichbare Männer verlieben. Du bist in ihn verliebt aber er ist nicht in dich verliebt – und Du denkst, das kommt schon noch!? Warum ist das so reizvoll?

Stell dir vor, du bist ein großer Fan von romantischen Komödien. Jedes Mal, wenn du einen Film wie Notting Hill siehst, wo der einfache Buchhändler die berühmte Schauspielerin für sich gewinnt, denkst du dir: „So muss es sein!“ Dabei wird übersehen, dass diese Erzählungen selten die Mühen und Unannehmlichkeiten des realen Lebens widerspiegeln. Stattdessen fördern sie das Streben nach einer Fantasie, die uns emotional immer wieder anzieht, obwohl sie oft nicht erreichbar ist.

Dieser Einfluss wird verstärkt durch Social Media: Plattformen wie Instagram oder TikTok präsentieren idealisierte Beziehungen – perfekt inszenierte Dates, dramatische Liebesgeschichten und scheinbar makellose Paare. Der Vergleich mit solchen Bildern kann dazu führen, dass wir das Unerreichbare noch stärker begehren, weil es in dieser Welt als „perfekt“ gilt. Wir wollen dazugehören und jagen einem Ideal nach, das es in der Realität nicht gibt.

Am Ende ist es wichtig, sich bewusst zu machen: Medien und Gesellschaft sind keine Maßstäbe für echte Liebe. Statt den Fokus auf das zu legen, was wir nicht haben können, sollten wir uns fragen, was uns wirklich glücklich macht – unabhängig von gesellschaftlichen Vorstellungen und medialen Einflüssen.

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Emotionale Bedürfnisse und persönliche Unsicherheiten

Manchmal steckt hinter dem Wunsch nach jemandem, der uns nicht will, ein ziemlich kniffliger Mechanismus: Es geht meist weniger um die Person selbst, sondern mehr um das, was sie uns über uns selbst „beweisen“ soll. Unser innerer Kritiker flüstert: „Wenn ich den oder die für mich gewinnen kann, dann muss ich ja wohl etwas ganz Besonderes sein!“ Das klingt vielleicht harmlos, aber in Wahrheit versuchen wir oft, durch die Anerkennung anderer unseren eigenen Selbstwert zu reparieren.

Die Angst, nicht gut genug zu sein, kann diesen Effekt noch verstärken. Wenn wir dann merken, dass jemand uns nicht will, versuchen wir, das Gegenteil zu „erzwingen“. Es ist, als würden wir uns selbst sagen: „Wenn ich das schaffe, bin ich wertvoll.“ Das Problem dabei? Wir verstricken uns in einer Spirale, die uns eher schwächt als stärkt.

Das Phänomen „Die die ich will wollen mich nicht“

Sehr häufig ist der Hintergrund auch eine ganz alte Geschichte: Man sucht sich jemanden, den man nicht haben kann und versucht alles, diesen Menschen umzustimmen, weil es eine alte Wunde heilen soll: Wenn man das Gefühl hatte, dass der eigene Vater oder die eigene Mutter einen nicht haben wollte, dann kann es passieren, dass man als Erwachsene/r einen Detektor hat für Menschen, die einen nicht wirklich haben wollen und sich dann an diesen abarbeitet, weil man sich selbst (und dem Elternteil) beweisen will, dass man gut genug ist, um angenommen zu werden. Natürlich ist das nur dann etwas wert, wenn man die Person wirklich überzeugen musste – also: Es macht keinen Spaß und ist deshalb auch nicht reizvoll, wenn es jemand ist, der einen „einfach so“ mag. Es muss schon Arbeit sein!

Wie man mit diesen Gefühlen umgehen kann

Wenn du merkst, dass du immer wieder von jemandem angezogen wirst, der unerreichbar ist, oder dass du dich in ähnliche emotionale Sackgassen manövrierst, ist das ein guter Moment, innezuhalten und tiefer zu schauen. Hier sind einige erweiterte und bewährte Ansätze, um mit diesen Gefühlen umzugehen:

1. Erkenne deine Muster
Manchmal wiederholen wir bestimmte Verhaltensmuster, ohne es zu merken. Frage dich: „Habe ich schon einmal ähnliche Gefühle erlebt?“ Oft zeigt uns der Wunsch nach dem Unerreichbaren unbewusste Prägungen aus der Vergangenheit, z. B. das Bedürfnis, alte Verletzungen zu heilen oder einen unerfüllten Wunsch aus der Kindheit nachzuholen​.

2. Reflektiere, was du wirklich suchst
Hinterfrage deine Gefühle: „Will ich wirklich diese Person – oder symbolisiert sie etwas, das ich in meinem Leben vermisse?“ Schreib es auf! Manchmal wird erst durch das schriftliche Festhalten klar, welche Bedürfnisse du dir eigentlich wünschst – sei es Anerkennung, Sicherheit oder Abenteuer.

3. Setze gesunde Grenzen
Emotionale Grenzen zu setzen bedeutet nicht, hart oder kalt zu sein. Es bedeutet, bewusst zu entscheiden, was dir guttut und was nicht. Überlege: „Wie viel Energie möchte ich in diese unerfüllten Wünsche investieren?“ Praktisch kann das heißen, dich bewusst von Gedanken an diese Person abzulenken und deinen Fokus auf dich selbst zu lenken​Praktiziere Selbstliebe**
Selbstliebe ist nicht nur ein Trendwort, sondern eine Grundlage, um weniger abhängig von äußerer Bestätigung zu sein. Hier ein paar praktische Ansätze:

Akzeptiere dich mit all deinen Ecken und Kanten.
Vergib dir selbst für alte Fehler und Schwächen: Schreibe Dir jeden Tag drei Dinge auf, die du an dir magst oder die du gut gemacht hast.

5. Loslassen als bewusste Entscheidung
Wenn dich die Gedanken an das Unerreichbare nicht loslassen, probiere ein kleines Ritual: Stell dir vor, wie du diese Person oder das unerfüllte Gefühl symbolisch loslässt – z. B. indem du einen Brief schreibst und verbrennst. Das kann eine kraftvolle Geste sein, um dich emotional zu befreien.

6. ​Schaffe dir neue Erfahrungen
Oft bleiben wir in unserer Komfortzone, selbst wenn sie uns nicht guttut. Probiere bewusst Neues aus: ein neues Hobby, neue Kontakte, vielleicht sogar ein anderer Weg zur Arbeit. Durch neue Erlebnisse brichst du die Gewohnheit, dich in ungesunden Denk- und Gefühlsmustern zu verlieren.

7. Hol dir Unterstützung
Manchmal hilft es, mit jemandem zu reden, der von außen auf die Situation schaut – sei es ein Freund oder eine professionelle Begleitung. Der Perspektivwechsel kann wahre Wunder wirken.

Das Wichtigste: Sei geduldig mit dir selbst. Diese Gefühle loszulassen, ist ein Prozess – und jeder Schritt bringt dich ein Stück näher zu mehr innerer Freiheit und emotionaler Stärke.

Du bist Single?

Damit ist ja erst mal gar nichts falsch: „Single“ zu sein bedeutet, dass Du aktuell keinen Partner hast. Viele Menschen erleben Phasen in ihrem Leben, wo das so ist – und wo das vielleicht sogar angenehm und vollkommen in Ordnung ist. Dann brauchst Du auch keinen Coach.

Wofür einen Coach oder eine Mentorin?

  • Du bist schüchtern und Deine ist Dir Schüchternheit im Weg, wenn Du jemanden kennen lernen willst. Aber Du weißt nicht, wie Du die Schüchternheit überwinden kannst: Ein Singlecoach kann helfen!
  • Du bist zwar nicht schüchtern, aber immer wenn Dir jemand gefällt, fliegt Dir die Sicherung raus…
  • Irgendwie triffst Du offenbar nie jemanden, der zu Dir passt oder aus Deinen Dates wird einfach nichts.
  • Du landest immer wieder unfreiwillig in der Friendzone, wirst geghosted oder betrogen.
  • Nach einer Trennung  fahren Deine Gefühle Achterbahn und Du weisst nicht, wohin mit Dir.
  • Dein Herz scheint gebrochen zu sein – Du hast das Gefühl, nicht mehr lieben zu können
  • Du merkst, dass Du schon so oft enttäuscht worden bist, dass Du langsam verbitterst – aber das ist auch keine Option….

Kurzum: Du bist in Sachen Liebe und Beziehung nicht in der Situation, die Du Dir wünschst und Du weißt eigentlich gar nicht so genau, was Du denn  falsch machst oder wie es besser ginge – das ist ein typischer Fall für einen Singlecoach!

Warum will man jemanden, den man nicht haben kann?

Das Verlangen nach jemandem, den man nicht haben kann, ist mehr als nur ein flüchtiges Gefühl – es ist eine Mischung aus tiefsitzenden psychologischen Mustern, biologischen Reaktionen und gesellschaftlichen Prägungen. Doch der Schlüssel liegt in uns selbst. Wenn wir beginnen, unsere eigenen Bedürfnisse ehrlich zu erkennen und anzunehmen, entdecken wir oft, dass wir die Erfüllung, die wir im Außen suchen, bereits in uns tragen können.

Es ist kein leichter Weg, aber ein lohnender: Anstatt uns an das Unerreichbare zu klammern, können wir lernen, loszulassen und unseren Fokus auf das zu richten, was uns wirklich guttut. Mit jedem Schritt, den wir in Richtung Selbstliebe und innerer Klarheit gehen, wird das Verlangen weniger wichtig – und wir finden einen tieferen Frieden, der unabhängig von äußeren Umständen besteht.

Erlaube dir, dich selbst an erster Stelle zu setzen. Denn die wichtigste Beziehung in deinem Leben ist die, die du mit dir selbst hast.

 


FAQs

  1. Warum ist das Unerreichbare so reizvoll?
    Weil es unser Belohnungssystem im Gehirn aktiviert und oft als exklusiv wahrgenommen wird.
  2. Kann man das Verlangen nach Unerreichbarem überwinden?
    Ja, indem man sich auf Selbstliebe und realistische Erwartungen konzentriert.
  3. Welche Rolle spielt die Gesellschaft dabei?
    Medien und gesellschaftliche Normen beeinflussen unsere Wahrnehmung von Romantik und Begehrlichkeit stark.
  4. Ist das Verlangen nach dem Unerreichbaren schädlich?
    Es kann emotional belastend sein, besonders wenn es das Selbstwertgefühl negativ beeinflusst.
  5. Wie kann ich gesündere Beziehungen aufbauen?
    Indem Sie sich auf Selbstreflexion, offene Kommunikation und gegenseitigen Respekt konzentrieren.

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