In meinen Büchern „Klartext für Männer. Was Frauen wirklich wollen“ und „Klartext für Frauen: Wie man Männer anzieht, auszieht und glücklich macht“ geht es ja auch immer wieder um „typische“ Verhaltensweisen und auch in meinen Seminaren arbeite ich natürlich mit „rollentypischem Verhalten“ und werde dafür auch manchmal kritisiert.
Doch was genau ist denn nun eigentlich „typisch“?
Das Wort gibt ja den Hinweis, dass es etwas ist, was dem bestimmten Typ – in diesem Fall also dem Typ Mann oder dem Typ Frau – enspricht. Dabei gibt es selbstverständlich auch immer wieder Gegenbeispiele oder einfach Ausnahmen. Na logisch – wäre doch auch schlimm, wenn wir alle gleich wären, oder?
Verschieden sein heisst nicht „typisch oder untypisch sein müssen“
Ich finde es zum Beispiel albern, wenn man Männern grundsätzlich unterstellen würde, dass sie mit Romantik oder Blumen und ähnlichem nix am Hut hätten (mein Mann freut sich, wenn ich ihm Blumen aus dem Garten auf seinen Tisch stelle) oder nur hochprozentige Geschenke zu schätzen wüssten (worüber sich Andreas neulich in seinem Blog geäußert hat). Genauso wie ich zum Beispiel tatsächlich total gerne in den Baumarkt gehe (und da auch gerne in die Blumenabteilung – ich geb’s ja zu) oder eine gute Flasche Wein oder Whisky zu schätzen weiß.
Es ist albern, wenn Frauen bestimmte Dinge ablehnen, weil sie als „typisch weiblich“ gelten und sie sich damit „unempanzipiert“ fühlen. Das ist doch Blödsinn! Ob ich eine selbstbestimmte Frau bin, hängt doch genau davon ab: Ob ich SELBST bestimme, was ich tue, mag oder sein möchte und nicht ob es typisch oder untypisch ist!
Klarte Tendenzen in Gruppen
Was jedoch in meinen Seminaren immer wieder auffällt ist die Übung mit den Frauengruppen und den Männergruppen: Wir verhalten uns eben nun mal unterschiedlich. Auch bei der Übung zum Thema „Kommunikation Männlich <> Weiblich“ gibt es ganz klare Tendenzen bei den Teilnehmern:
Viele Frauen tun sich eben tatsächlich schwer damit, klare Aussagen zu treffen – jemandem ganz klar „nein“ zu sagen – was im Flirt zur Folge hat, dass viele Frauen keine Signale senden, sondern sich tatsächlich sogar abwenden und Desinteresse heucheln, manchmal sogar negativ auf Kontaktaufnahme reagieren. Nach dem Motto: Solang ich den Typ nicht kenne, ist es besser wenn ich ihn nicht näherkommen lasse, denn wenn ich erst mal mit ihm zu reden angefangen habe und dann feststelle, dass er doof ist, dann werde ich ihn nicht mehr los.
Das ist offenbar „typisch Frau“ – kaum ein Mann zeigt dieses Verhalten.
Die Frauen werden einen Mann nämlich deshalb nicht mehr los, weil es „typisch Mann“ ist, die weibliche Bekundung von Desinteresse (zögerliches Antworten, Einsilbigkeit u.ä.) so zu interpretieren, dass „Mann“ sich noch ein bisschen mehr Mühe geben müsse, um „Frau“ zu imponieren…
Das machen viele Männer dann damit, dass sie der Frau zeigen wollen, dass sie „Status“ haben: Frauen würden sagen, sie geben an. Und diese Angeberei imponiert den meisten Frauen dann eben gerade nicht.
Während es typisch Frau ist, nicht über die Aufzählung von Taten, Zielen und Fähigkeiten zu gefallen, sondern über das Bekunden von Interesse und das Betonen von Gemeinsamkeiten – was er dann wiederum komisch findet und nicht versteht…
Und wenn mir jetzt jemand vorwerfen möchte, ist sei sexistisch – dann kann ich da nur zustimmen. Jedoch ist es nicht als diskriminierender Sexismus gedacht – eher als „hilfreicher“… Beim Kennenlernen und Verlieben geht es nun mal um die Anziehung und um die Sexualität. Und Sex ist eben wirklich sehr sexistisch…
Wir sind unterschiedlich! Wir produzieren unterschiedliche Hormone, haben unterschiedliche Körper – wir haben unterschiedliche Bedürfnisse – wir kommunizieren teilweise unterschiedlich aus unterschiedlichen Motiven heraus… ich bin jedoch dafür, nicht über das zu schimpfen, was uns unterscheidet, sondern das zu lieben, was uns verbindet und das zu pflegen, worin wir uns ergänzen.
Ich bin auch der Ansicht, dass es typisch weibliche und typisch männliche Verhaltensweisen gibt. Schon als Kind werden bestimmte Rollenmuster vermittelt, die sich dann im Laufe des Lebens festigen. Sicher gibt es immer auch Ausnahmen, aber ich beobachte schon dass sich eine reine Mädelsgruppe anders verhält als eine Herrenrunde. Frauen geht es beim Kommunizieren mehr um den reinen Kontakt- und Gedankenaustausch, Männer hingegen verfolgen oft ein Ziel beziehungsweise wollen überzeugen oder ihren Platz in der Gruppe verteidigen. Ich persönlich bin oftmals lieber mit Männern unterwegs da sie in meinen Augen unkomplizierter und ehrlicher sein. Das ist aber nur meine subjektive Ansicht.