Wie Du Deine Selbstwahrnehmung positiv beeinflusst

von | Selbstvertrauen & Selbstwert | 1 Kommentar

 

Kennst Du das auch? Du bist in Deiner Selbstwahrnehmung irgendwie nicht „massenkompatibel“: Während der „Durchschnittsdeutsche“ angeblich alle möglichen Kriterien und Normen erfüllt, passt Du in kaum eine dieser Schubladen hinein. Es gibt da diese „breite Masse“ – aber die ist ganz anders als Du!

Ich selbst kenne das nur zu gut. Ich habe mich mein Leben lang „fremd“ oder „exotisch“ – mindestens „anders“ gefühlt in so vielen Bereichen, weil ich einfach nicht „Durchschnitt“ bin.

Und dann rede ich mit meinen Seminarteilnehmern – und die meisten erzählen mir, dass es ihnen ähnlich geht. Immer wieder höre ich: „Ich bin eben kein Durchschnittsmensch.“

Ich habe neulich eine Frau getroffen, die erzählte mir, dass sie in Sachen Kleidung nie Probleme habe – ihr passe immer Größe 38, egal wo. Sie habe wohl „die deutsche Durchschnittsfigur“. Da fielen mir zwei Dinge auf:

  1. Sie war die erste Frau, die ich das sagen hörte
  2. Sie fand sich selbst nicht besonders schön oder war mit sich zufrieden

Ich kenne kaum eine Frau, die mit sich und ihrem Körper rundum zufrieden ist – offenbar ist unsere Selbstwahrnehmung unglaublich abhängig von unserer Abweichung vom „Durchschnitt“.

 

Und das hört ja nicht auf beim Hosenkauf: Jeder Mensch mit dem ich spreche, hat mindestens einen Bereich, wo ich höre „Naja – ich bin ja nicht gerade die Norm“ oder ähnliches.

Und jeder von ihnen glaubt, das sei ein Makel oder ein Nachteil für ihn.

Kaum ein Mensch fühlt sich in seiner Selbstwahrnehmung als „Durchschnitt“ – und kaum einer empfindet sich damit als „richtig“ wie er ist.

Und obwohl wir alle Individuen sind – und genau das doch das Tolle sein soll, scheinen wir alle danach zu streben, irgendwie angepasst zu sein an diese sogenannte „breite Masse“.

Doch wer ist das eigentlich? Wo ist sie, diese „breite Masse“?

Und da fiel es mir auf: es gibt sie nicht!

 

Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse, wenn es um Deine Selbstwahrnehmung geht:

Die „breite Masse“, die angeblich bestimmt, was „normal“ und „richtig“ ist, ist lediglich ein statistisches Phänomen.

Hä?

Lass es mich so erklären – machen wir ein kleines Gedankenspiel:

Stell Dir ein winzig kleines Dort vor, in dem 10 Menschen leben. Fünf davon sind 90 Jahre alt und die anderen fünf sind 30 Jahre alt. Zwei der Dreißigjährigen essen jede Woche fünf Eier.

Dann hieße das:

In diesem Dorf sind die Menschen im Durchschnitt 60 Jahre alt und essen pro Woche ein Ei. Diese Angabe wäre zwar „statistisch betrachtet“ total korrekt – würde aber dennoch auf niemanden zutreffen. Würden die Bewohner sich also mit der Statistik vergleichen, dann wären sie immer entweder zu alt oder zu jung. Und sie würden alle entweder zu viele oder zu wenige Eier essen, um Durchschnitt zu sein.

Ungefähr so ist das auch mit der sogenannten „breiten Masse“: Sie existiert nur als Masse!

Sie besteht in Wahrheit aus lauter Individuen, in denen keiner all diese Voraussetzungen erfüllt, die diese Masse angeblich haben soll.

 

Warum schreibe ich darüber in einem Blog über Liebe, Flirt und Partnerschaft?

Weil es hier um Deine Selbstwahrnehmung und damit auch Dein Selbstvertrauen geht:

Viele meiner Klienten fühlen sich schlecht damit und hadern mit ihrer Selbstwahrnehmung, wenn sie glauben, dass sie nicht dem „Massengeschmack“ entsprechen; wenn sie nicht eine Karriere gemacht, eine Figur haben, eine Partnerschaftsgeschichte haben, die „der breiten Masse“ nicht entspricht…

Das Schlimmste, worunter wir leiden, ist, wenn wir uns „zu“ fühlen:

Zu dünn, zu dick, zu klein, zu groß, zu jung, zu alt, zu schlau, zu dumm, zu arm, zu reich, zu lange allein, zu oft verheiratet,  zu wenig Erfahrung, zu viel Erfahrung, zu lange Jungfrau, zu viele Kinder, zu lang gewartet, zu schüchtern, zu selbstbewusst, zu was-auch-immer… und so weiter und so weiter.

 

Die meisten Menschen sind in ihrer Selbstwahrnehmung irgendwo „zu“

Fühlst Du Dich auch „zu“? Fühlst Du Dich „falsch“ suchst nach Wegen, dieses vermeintliche „zu“ zu verdecken, zu verstecken, zu vertuschen oder auszugleichen und Dich irgendwie anzupassen, um „gut genug“ zu sein oder gemocht zu werden… (oder wenigstens nicht aufzufallen?)

Dann versuchst Du Dich anzupassen an etwas, das es in Wahrheit gar nicht gibt: Den Durchschnitt.

Und während Du damit beschäftigt bist, das zu verstecken, was an Dir „zu“ ist, vergisst Du immer wieder, Du selbst zu sein, echt zu sein, liebenswert zu sein, offen zu sein, neugierig zu sein, Spaß zu haben…

Und dann:

Dann wunderst Du Dich und bist traurig darüber, dass Du niemanden findest, der Dich liebt, „wie Du bist“.

Aber wie soll das gehen?

Wenn Du nicht bist, wie Du bist – sondern Dich versteckst und schämst und grämst, weil Du glaubst, dass Du falsch bist, wenn Du bist, wie Du bist?

 

Und es kann noch schlechter laufen:
  • Wenn Du Dich selbst verurteilst – dann neigst Du viel leichter dazu, auch andere zu verurteilen: Andere, die es vermeintlich besser haben und so der eigenen Selbstwahrnehmung als Gefahr erscheinen… So viele Menschen lehnen andere ab, weil sie Angst haben, von ihnen abgelehnt zu werden. Was für ein Schwachsinn eigentlich, oder?
  • Wenn Du Dich selbst häufig kritisiert, machst Du Dich selbst in Deiner Selbstwahrnehmung klein und schlecht und wer soll sich dann für Dich interessieren?
  • Wie sollst Du dann jemandem glauben, dass Du liebenswert bist, wenn Dich selbst nicht liebst weil Du Dich ablehnst im Glauben, nicht gut genug zu sein?

Wie sollst Du andere lieben wie sie sind, wenn Du selbst immer damit beschäftigt bist, nicht so zu sein, wie Du bist…?

Du bist nicht die breite Masse. Ich bin es auch nicht – und es ist auch sonst keiner.

 

Leb‘ Dein Leben – hör auf „zu“ zu sein!

Sei Du!

Sei, was immer Du möchtest:

Nimm die Zeit, die Du hast und die Talente, die Du entdeckt hast und den Körper, in dem Du steckst – und mach was damit!

Mach, was Dir Spaß macht!

Mach etwas, damit die Welt mit Dir schöner, besser, netter ist, als sie es ohne Dich wäre.

Du bist kein Durchschnitt – und Du sollst es auch gar nicht sein.

Solltest Du nie.

Und falls Du das jetzt liest und denkst: „Aber ich bin totaler Durchschnitt“ – dann bist Du einer von ganz, ganz wenigen Menschen – und damit bist Du genauso individuell wie jeder… 😉 (herrliche Nachrichten, oder?) 

Du solltest Du sein – und zwar nicht indem Du ständig grübelst und an Dir selbst zweifelst und Angst hast, sondern indem Du die Welt entdeckst und ihr etwas hinzufügst. Keiner hat etwas dagegen, wenn das was Du hinzufügst etwas Schönes ist: Ein Lächeln, ein freundliches Wort, ein Witz, Dankbarkeit, Lob, Fantasie, ein Bild, eine Geste… es gibt Millionen Möglichkeiten, der Welt etwas hinzuzufügen. Finde Deine Art!

 

Bessere Selbstwahrnehmung und mehr Selbstvertrauen – jetzt!

Natürlich kommen Selbstvertrauen und eine positive Selbstwahrnehmung nicht über Nacht. Es ist ein Prozess. Ein Prozess, für den Du etwas tun musst und bei dem ich Dich gerne begleite.

In Kürze werde ich ein Programm für mehr Selbstvertrauen veröffentlichen, an dem Du teilnehmen kannst. Wenn Du daran Interesse hast, trage Dich bitte hier ein und ich werde Dich direkt informieren, wenn es soweit ist.

Infos zum Selbstvertrauen-Programm hier

(No Spam: Ich mag Spam genauso wenig wie Du – deshalb gebe ich niemals Mailadressen weiter. Deine Daten bleiben bei mir und sind sicher. Versprochen.)

 

Foto:Oscar Keys / Unsplash 

1 Kommentar

  1. Hallo Nina,

    soeben habe ich diesen deinen Artikel gelesen. Einfach nur wunderschön und so wahr. Eigentlich sollte ich ihn mir ausdrucken und jeden Tag lesen. Im Grunde weiß ich alles was du mitteilst, aber wie häufig rutscht man wieder in seine gewohnte Denkstruktur und vergisst wie wunderbar und einzigartig man ist.
    Ich wollte einfach nur DANKE sagen :-)))
    LG, Beate

    Antworten

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