Gerade sitze ich an den letzten Seiten für mein neues Buch und ich habe diese Geschichte dafür geschrieben, die ich viel zu schön finde, um sie nur in meinem Buch zu teilen. Deshalb möchte ich sie heute schon mit Dir und allen teilen, die sie vielleicht mögen werden.
Es ist die Geschichte Deiner „Seele“ und wie Du Dein Leben auch betrachten könntest. Ich hoffe, sie ist eine Inspiration für Dich.
Viele Religionen, Naturvölker, Philosophien – ja sogar Wissenschaftler folgen dem Konzept, dass wir spirituelle oder kosmische Wesen sind, die eine körperliche Erfahrung machen.
Was soll das bedeuten?
Ein Teil von uns ist auch bis heute der Wissenschaft nicht ganz erklärlich – es gibt viele Ausdrücke für diesen Teil: Bewusstsein, Sein, Seele, Geist, Psyche, Kern. Es gibt viele Vermutungen, Geschichten, Theorien darüber, was eine Seele ist, ob es sie gibt und wie und wo sie existiert.
Der Epigenetiker Dr. Bruce Lipton stellte durch seine jahrelangen Forschungen im Bereich der Zellen und ihrer Informationsverarbeitung die These auf, dass alles in unserem Körper in etwa funktioniert wie eine Antenne. Das suggeriert, dass unsere „Seele“ eigentlich „außerhalb“ von uns selbst existiert.
Nur über eine Sache sind sich alle einig: Es gibt da etwas, das mit unserem Denken, Fühlen und Leben zu tun hat, dass mehr ist, als nur Fleisch, Haut, Knochen und elektrische Impulse in einer grauen Masse in unserem Kopf. Dass wir mehr sind, als nur Prägung und Instinkte.
Lass mich Dir eine Geschichte erzählen
Stell Dir mal vor:
Deine Seele macht eine Reise. Sie kommt zur Erde, um Erfahrungen zu machen und zu lernen, um Abenteuer zu erleben, um Orte, Kulturen und andere Seelen kennen zu lernen.
Eine Seele braucht einen Körper, um all das zu erleben. Nur in einem Körper kann man die tollsten Erfahrungen machen: Schokolade essen zum Beispiel. Tanzen, küssen, schwitzen. Aber auch Schmerzen und Einschränkungen erleben. All das ist Teil des Abenteuers, des Lernens und der Erfahrung.
Deine Seele erhofft sich einen tollen Trip und kommt also im Körper eines Menschen „auf dem üblichen Weg“ zur Erde. Die Reise geht los – das Abenteuer beginnt!
Und dann… Tja, was dann? Die Seele ist eigentlich voller Weisheit und unbegrenztes Potenzial – doch „hier unten“ kennt sie sich noch nicht aus.
Als erstes kommt die Orientierungsphase:
Eine Art „Info-Camp“ mit anderen, bereits erfahrenen Reisenden. Und wenn Du Pech hast, dann sind die nicht besonders abenteuerlustig und achten nur auf die negativen Aspekte des Trips:
Sie erzählen Dir, was Du alles auf keinen Fall tun darfst, wo es gefährlich wird – oder sie beschweren sich permanent über den mangelnden Komfort und die Beschwerlichkeiten der Reise. Sie warnen Dich vor anderen Mitreisenden und pflanzen Dir alle Arten von Sorgen in Kopf: Dass Du ausgeraubt, überfallen oder sogar bedroht, vergewaltig oder getötet werden könntest unterwegs. Sie meinen das alles nur gut. Sie wollen eben, dass Du sicher bist auf Deiner Reise. Aber sie erzählen Dir wahrscheinlich viel zu wenig von den Schönheiten, von den guten Gesprächen, von den besonderen Orten und Momenten…
Sie glauben: Das findest Du schon selbst heraus – wichtig ist doch, dass Du sicher bist!
Und manche von ihnen sind gar nicht mal so weit gereist. Sie sind nah an ihrem Ursprungsort geblieben, weil sie Angst hatten, vor der großen weiten Welt und trotzdem wollen sie Dir helfen und Dir gute Tipps geben. Was wird so ein Mensch Dir wahrscheinlich über die Welt erzählen? Einer, der sie gar nicht gesehen hat?
Andere wiederum sagen Dir vielleicht sogar: „So kannst Du auf keinen Fall losziehen!“ Oder: „Du wirst das nicht packen!“. Sie versuchen Dir zu sagen, wer Du bist – obwohl sie Dich noch nie außerhalb des Camps erlebt haben.
Aber am Anfang, wenn Du jung und unerfahren bist und keine anderen Informationsquellen und keine Ahnung hast, dann glaubst Du das eben erst mal alles. Ist doch klar – Du bist ja nicht umsonst im „Info-Camp“ mit den Experten!
Erste Erkundungsgänge
Dann aber gehst Du mal los: Am Anfang machst Du erst mal kleine Erkundungstrips und kehrst dann ins Camp zurück. Natürlich hast Du immer im Ohr, was man Dir erzählt hat – je nachdem, wie Du so drauf bist, hältst Du Dich an die Ratschläge oder nicht… und machst Deine Erfahrungen.
Manchen Leuten im Camp erzählst Du davon – und bekommst Feedback dazu und weitere Geschichten.
Und da gibt es eben auch wieder solche und solche:
Manch einer erzählt Dir vielleicht, wenn Du Pech hattest: “Ja, das ist eben so. Und das wird immer so sein. Das ist mir auch schon hundertmal passiert.“ Und wenn Du etwas Gutes erlebt hast: „Verlass Dich ja nicht darauf, dass das immer so sein wird! Das war jetzt mal Glück – aber normal ist das nicht!“
Ein anderer sagt: „Das tut mir echt leid für Dich! So etwas kann vorkommen – aber die Regel ist es nicht. Schau, ich zeige Dir, wie ich bisher damit umgegangen bin…“
Wohin gehst Du?
Je nachdem, wer in Deinem Camp war, hast Du eben unterschiedliche Warnungen und unterschiedliche Ermutigungen bekommen. Und es kann auch passiert sein, dass Leute Dir ganz bestimmte Orte als „Zielorte“ eingeredet haben: Da musst Du unbedingt hin! Deine Reise wird nur erfolgreich sein, wenn Du diesen Ort erreichst und wenn Du diese Dinge getan hast.
Und irgendwann startest Du dann auf Deinen eigenen Trip – und vielleicht hast Du Dir tatsächlich eines der vorgeschlagenen Zielorte als Ziel ausgesucht. Und je nachdem, wer Dich beraten hat, kann Deine Reise ganz unterschiedlich verlaufen.
Welche Strecke wählst Du?
Stell Dir vor, Du hast eines der vorgeschlagenen Ziele als „das ultimative Ziel“ akzeptiert und Du willst so schnell wie möglich dieses Ziel erreichen. Du schaust, was die kürzeste Strecke ist – übersiehst dabei aber, dass sie zum Bespiel Mautstraßen beinhaltet, wo Du ordentlich zahlen musst. Du fährst durch einen langen Tunnel und das ist langweilig und man kann nirgends halten, man muss immer weiter, egal wie müde man ist. Du vergisst unterwegs zu tanken und bleibst irgendwo liegen oder Du suchst Dir die anstrengendste Strecke über die höchsten Berge aus und quälst Dir an den steilen Hängen ab, bis Du nicht mehr kannst.
Dann kommst Du irgendwann an Deinem Ziel an, schaust Dich eine Weile um und denkst Dir irgendwann: Das soll’s jetzt gewesen sein? Was ist denn hier so toll, dass man hier unbedingt her musste? Aber weil die Reise so beschwerlich und nervig war, bleibst Du vielleicht sogar eine Weile… Du willst ja diesen Stress nicht nochmal mit irgendeinem anderen dieser Ziele.
Da sind dann auch andere: Manche sind zum Beispiel ganz schnell dorthin gekommen – mit einem Jet. Und manche von denen scheinen zufrieden zu sein – die wollten nur hierher und jetzt sind sie da… sie haben vielleicht nie was anderes gesehen, als das. Und manche sind sehr unzufrieden – sie jammern und meckern auch an einem dieser Traumziele noch rum, dass die Sonne nicht oft genug scheint und der Service schlecht ist… haben aber auch keine bessere Idee, wohin sie sonst wollen oder was sie tun könnten, um ihren Aufenthalt zu verschönern.
Das wäre ein Szenario – und vielleicht ist Dir das ja genau so schon passiert?
Vielleicht bist Du in Deinem Leben schon auf diese Art an solche Ziele gereist?
Beliebte Traumziele sollen ja zum Beispiel „Der Hafen der Ehe“ oder „Der Gipfel des Erfolgs“ sein. Häufig kommt man auf dem Weg dahin auch durch das „Tal der Tränen“ – doch es gibt auch andere Reiserouten.
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Wie würde es Dir gefallen, wenn Deine Reise etwas anders ablaufen würde:
Du kennst zwar diese Ziele, wo fast alle mal hinwollen und wenn es für Dich passt, dann wirst Du da auch mal hinfahren, aber bis dahin genießt Du die Reise selbst:
Du suchst nicht den schnellsten oder den kürzesten Weg, sondern den schönsten. Wenn es über einen Berg geht, dann machst Du regelmäßig Rast und genießt die Aussicht. Du triffst andere Reisende und es entstehen Freundschaften. Du tauschst Dich aus und holst Dir regelmäßig neue, aktuelle Tipps.
Du feierst auch kleine Etappen und schaust, wo es noch schön sein soll. Mehr als auf ein Ziel fokussierst Du Dich auf die Reise – auf das, was Du lernen und entdecken kannst und auf die Menschen, die Dir begegnen. Während Du das tust, sammelst Du wertvolle Erfahrungen, die Du später an andere weitergeben kannst.
Finde Deinen eigenen Weg
Und irgendwann lernst Du wichtige Lektionen, die Dir vielleicht im Camp keiner sagen konnte, weil sie das selbst nicht wussten: Zum Beispiel, dass es auf dem „Gipfel des Erfolgs“ nicht so einsam ist, wenn Du ihn mit anderen zusammen besteigst. Und das so die Reise auch einfacher ist und viel mehr Spaß macht. Du lernst, dass Du im Hafen der Ehe gar nicht für immer bleiben musst, sondern dass Du mit Deinem Partner jetzt ein größeres Boot hast und dass Ihr von dort aus auf große Fahrt und viele neue Abenteuer aufbrechen könnt.
Und dann merkst Du: Es geht gar nicht darum, irgendein bestimmtes Ziel zu erreichen, sondern es geht um die Reise an sich. Um die Menschen, die Abenteuer, die Erfahrungen. Das ist es, was Deine Seele will und braucht.
Wie klingt das für Dich?
Bestimmt konntest Du in dieser Metapher auch einiges finden, was Dir schon im Leben begegnet ist und wie Du es gemacht hast, oder?
Vielleicht hattest auch Du ein paar Missverständnisse und warst auch schon mal sprichwörtlich auf dem Holzweg oder auf dem falschen Dampfer unterwegs…
Unser Leben ist keine Reise zu einem Ziel – es ist eher wie eine Rundreise für die Seele. Es geht nicht darum, möglichst schnell ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Es geht darum, die Reise zu genießen, aus ihr zu lernen und die Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln.
Ich bin inzwischen ein ziemlich erfahrener Guide und ich freue mich immer, wenn ich Menschen neue Routen und oft sogar neue Ziele zeigen kann, die ihre Reise schöner, erlebnisreicher und interessanter gestalten kann.
Und PS: Du kannst das Leben genießen – oder eben nicht. Enden wird es so oder so eines Tages. Du bestimmst, ob eine großartige, abenteuerreiche, lehrreiche, inspirierende, erfüllte Reise zu Ende geht – oder eine langweilige Pauschalreise, die Dir nicht mal richtig Spaß gemacht hat und an die sich auch sonst keiner erinnert.
Ich hoffe, meine Geschichte hat Dir gefallen und ich freue mich, wenn Du sie mit anderen teilst. Alles Liebe.
Liebe Nina, vielen, vielen Dank für diese wunderbare Geschichte! Auf der Suche nach einem ebenso grandiosen Artikel von dir, den ich vor längerer Zeit hier entdeckt habe, bin ich bei diesen Zeilen hängen geblieben, da es gerade mein Thema ist. Wer sich ebenso von diesem Beitrag angesprochen fühlt dem empfehle ich auch das Buch „Der Feind in deinem Kopf“ von Jack Allanach. Er macht auf wunderbare Weise ähnliches bewusst und hilft dabei, sich von alten Glaubenssätzen aus dem „info-camp“ zu befreien und die Seele/Existenz erfahrbar zu machen.
Danke Nina für deinen Impuls!