Gerade Männer kennen das besonders gut: Da bist Du doch eigentlich genau, was Frauen (angeblich) suchen – nett, intelligent, treu, ehrlich, zuverlässig – und doch heisst es immer wieder: „Du bist viel zu nett!“ oder „Ich sehe Dich mehr so als Kumpel!“ oder „Ich möchte die Freundschaft zu Dir nicht riskieren“. Du hast 17 platonische Freundinnen und sie mögen Dich alle soooo sehr, aber keine von ihnen will mit Dir zusammen sein – geschweige denn, mit Dir schlafen! Und währenddessen erzählen sie Dir auch noch von dem Mist, den sie mit anderen Männern erleben.
Hast Du oft das Gefühl, Du bist zu nett – und A…. kriegen die besten Frauen, aber Du nicht?
Willkommen in der „Friendzone“!
Wieso bekommen offenbar gerade die „netten“ Männer am schwierigsten eine Freundin und noch schwieriger Sex – während die A… (oder die sogenannten „Bad Boys“) bei Frauen offenbar total gut ankommen? Da ist man so nett und lieb und höflich und zuvorkommend und rücksichtsvoll und freundlich und was nicht alles und hört immer nur „Du bist irgendwie zu nett…“
Zunächst einmal eine ganz ehrliche – wenn vielleicht auch verstörende – Übersetzung der oben genannten Frauen-Sätze: Wenn eine Frau zu Dir sagt, Du seist „zu nett“, dann meint sie eigentlich: „Sex mit Dir kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!“.
Sie findet Dich zu nett bedeutet in den meisten Fälle, sie findet Dich nicht sexy – sie kann sich nicht vorstellen, Sex mit Dir zu haben oder Dich nackt sehen zu wollen. Der Gedanke ist ihr unangenehm. Sehr sogar. Sie findet Dich unsexy – vielleicht nicht mal auf eine Art, dass sie sich ekelt – sondern vielleicht nur auf eine Art, wie man sich Sex mit seinem Bruder nicht vorstellen kann.
Vielleicht kann sie es sich nicht vorstellen, weil die Vorstellung langweilig ist oder weil sie Deinen Körper nicht attraktiv findet oder (und das ist am wahrscheinlichsten) weil Du ihr nie vermitteln konntest, dass Du weisst, wie man eine Frau zum Orgasmus bringt bzw. überhaupt Interesse daran hast. Und das kommt meistens, wenn Du Dich ihr gegenüber verhalten hast, wie Bruder zu Schwester. Du hast vermittelt, dass Sex mit Dir keine Option ist.
Was willst Du wirklich?
Immer wieder erlebe ich in meinen Workshops männliche Teilnehmer, die quasi „schwören“, dass sie es bei den Frauen nicht auf Sex abgesehen haben. Genau diese Männer sind aber dennoch wütend und enttäuscht, dass keine ihrer platonischen Freundinnen Sex mit ihnen haben will… Finde den Fehler!!!
Was denn jetzt? Bist Du nicht auf Sex aus? Dann ist es doch super, wenn Deine Freundin den Sex mit anderen Männern hat. Oder hättest Du gerne Sex? Dann steh doch dazu…
Die Wahrheit ist, dass genau da der gravierendste Unterschied zwischen einer engen Freundschaft und einer Partnerschaft / sexuellen Beziehung ist: Der Sex!
Warum willst Du eine Frau kennen lernen? Warum willst Du eine Freundin? Doch nicht, um Dich nur zu unterhalten und Händchen zu halten. Wenn Du ehrlich bist, dann geht es Dir am Ende darum, dass Du mit dieser Frau auch Sex haben willst. Jaja, nicht nur. Schon klar. Ist in Ordnung. Du bist nicht so. Prima. Nicht nur – aber auch! Und das ist doch super!
Wenn Du es bisher bei Frauen nicht auf Sex angelegt hast bzw. wenn Du so getan hast als ob Du keinen Sex haben wollen würdest, dann haben die Frauen Dir offenbar geglaubt – und Du hast auch keinen Sex mit ihnen gehabt.
Es hat also alles perfekt funktioniert.
Du hast halt nur gelogen – und hast bekommen, was Du behauptet hast zu wollen: Keinen Sex!
Bitte versteh mich nicht falsch: Ich weiß, dass Du es nicht böse gemeint hast. In den meisten Fällen hast Du es vielleicht sogar noch nicht einmal bemerkt! Das hat damit zu tun, dass sehr viele Männer leider immer noch glauben, dass Frauen keinen Sex wollen und dass es „falsch“ wäre, eine Frau zu begehren (und ihr das auch noch zu zeigen)!
Das ist ein fatales Missverständnis – und häufig Fehlern in der Erziehung geschuldet. Lass mich erklären:
Die Sache mit dem Sex
Natürlich ist es (für die meisten Frauen) schön, wenn Du nicht nur Sex willst. Natürlich nervt es Frauen, wenn sie ständig von Männern abgebaggert werden, weil sie hübsch aussehen oder „verfügbar“ erscheinen und der jeweilige Mann nur Sex mit ihnen will und sich ansonsten nicht für sie und ihre Bedürfnisse interessiert.
Doch genau da liegt der Knackpunkt: Die meisten Frauen würden was drum geben, einen Mann kennen zu lernen, der weiss, was Frauen sexuell spannend finden und der ihr zeigt, dass er selbstbewusst, feinfühlig und fantasievoll genug ist, auch bei ihr genau ihre persönlichen Lieblingsfantasien und ihre speziellen erogenen Zonen zu finden und zu erkunden…
Mit anderen Worten: Selbst wenn ein Mann nur und ausschließlich Sex anbieten würde, wäre es das vermutlich für einige Frauen sehr attraktiv – wenn er auf ihre Bedürfnisse eingeht und ihr vermitteln kann, dass der Sex toll für sie sein wird.
Und in diesem Satz war auch direkt noch ein Hinweis für Dich versteckt: Es ist ein Unterschied, ob jemand „Sex will“ oder „Sex anbietet“ – für die meisten Männer ist Sex etwas anderes, als das was eine Frau „braucht“, um wirklich guten Sex zu haben. Und dann müssen wir Frauen auch noch immer so tun, als ob wir kein Interesse daran hätten, damit wir nicht als billig, beliebig oder leicht zu haben gelten. Oft weiss eine Frau selbst manchmal gar nicht so genau, was sie eigentlich „braucht“, damit es für sie persönlich richtig gut ist.
Sie weiß nur definitiv: Sie möchte nicht gerne benutzt werden und noch weniger möchte sie sich langweilen bzw. gelangweilt werden. Und genau deshalb träumen die meisten Frauen von einem Mann, der sie sexuell „weiterbringt“.
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Du musst kein „Arschloch“ sein:
Du musst nur jemand sein, der sich nicht gleich ins Hemd macht, wenn sie mal nicht genau so reagiert, wie Du es Dir wünschst. Jemand dessen „innere Welt“ in Ordnung ist und der das Gefühl vermitteln kann, dass er weiß, was er tut und der Spaß haben will und bei dem sie sich sicher und doch lebendig fühlt. Wenn es auch irgendwie aufregend ist, ist es wahrscheinlich ziemlich perfekt… Mit anderen Worten: Selbstvertrauen findet fast jede Frau unfassbar sexy!
Du kannst auch so nett sein, wie Du nur willst – aber sei nett, weil Du es willst, nicht weil Du denkst, dass sie es mögen würde. Das ist ein riesiger Unterschied: Mr. Nice Guy, der „zu nette Mann“, ist nämlich nett weil er hofft, dass sie ihn dann mag. Der Mann, den sie interessant findet, ist nett zu ihr, wenn er denkt, dass sie es verdient hat.
Wir wollen Sex! Wir wollen Spaß! Wir wollen uns fallen lassen können, hingeben und Orgasmen haben. Wer würde das nicht wollen!? Aber das können wir nur, wenn die Gefühle dazu stimmen… Und die Gefühle stimmen nicht, wenn jemand so tut, als ob er kein Interesse hätte oder wenn jemand Angst vor uns zu haben scheint oder uns belügt, damit wir ihn mögen.
Warum tun Frauen so, als ob sie keinen Sex mögen?
Leider ist es immer noch so, dass unsere Gesellschaft Männer mit vielen sexuellen Erfahrungen wohlwollend oder wenigstens neidisch betrachtet – Frauen mit vielen sexuellen Erfahrungen jedoch als Schlampen, Flittchen und sonstiges abstempelt. Und so muss man sich ja nicht wundern, wenn Frauen ihre sexuellen Bedürfnisse nicht gerade im Körbchen vor sich hertragen, sondern meist eher so tun, als ob der Mann derjenige wäre, der sie verführt hätte… obwohl sie doch gar nicht wollte. Das ist Bullshit!
Es ist ein Spiel – und ich gebe offen zu: Es ist ein blödes Spiel. Aber wenn Du dieses Spiel nicht lernst und immer nur der nette Junge bist, der immer nur brav und lieb ist, dann musst Du Dich nicht wundern, wenn Du auch genau so wahrgenommen und behandelt wirst.
Du bist zu nett – oder doch was ganz anderes?
Also: Wenn Du einer Frau nicht vermitteln kannst, dass Du darauf aus bist, dass sie jede Menge Spaß (und Orgasmen) mit Dir haben kann, dann brauchst Du Dich nicht wundern, dass sie von sich aus kein Interesse daran zeigt, oder?
Vielleicht bist Du ja auch gar nicht zu nett – vielleicht merkt die Frau ja sogar, dass Du einfach nur alles tun würdest, damit sie mal mit Dir schläft. Und davon wird sie erst recht nicht scharf auf Dich! Willst Du vielleicht, dass sie aus Mitleid mit Dir schläft? Oder weil Du sie beständig belügst?
Auch wenn Du immer und zu allen „zu nett“ bist, kann das nach hinten losgehen – wer immer nett ist, der erinnert ein bisschen an einen Labrador: Das ist eine Hunderasse, der dafür bekannt ist, dass er einen Einbrecher eher müde kuscheln würde, als ihn zu stellen. Ein Hund, der einfach zu jedem nett ist und zwar meistens, weil er sich ein Leckerli erhofft. Und wenn Du zu jeder Frau nett bist, weil Du gern ein Leckerli hättest, welches Signal sendet das?
Eine Frau möchte auch das Gefühl haben, dass es um sie geht – und sie etwas besonderes ist. Wenn Du zu jedem gleich nett bist, dann ist das der Labrador-Effekt: Du wirst nicht ernst genommen. Du kannst in dieser Rolle bestimmt ein liebevoller Therapeut sein, oder ein Mönch… Wenn Du immer und zu allen lieb bist, dann wirst Du eben auch genau so wahrgenommen: Lieb. Und das heißt nicht, dass Du so keine Partnerin finden würdest: Es gibt da draußen eine Menge ganz liebe Frauen, die sich von Herzen einen lieben Partner wünschen. Aber auch bei denen musst Du den ersten Schritt machen – denn liebe Frauen sind meistens auch eher schüchtern… wenn Du also zu einer lieben Frau einfach nur lieb bist, dann kann es passieren, dass sie auch nie auf die Idee kommt, dass ihr beiden ein tolles Paar wärt.
Sei ehrlich zu Dir und frage Dich: Bist Du tatsächlich „zu nett“ oder bist Du nur ein unterwürfiger, bedürftiger Lügner?
Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Du kannst so nett und so freundlich sein, wie Du willst – wenn Du nett bist, weil Du es wirklich sein willst. Aber hör auf, es Frauen recht machen zu wollen! Das klappt übrigens sowieso nicht… Wenn Du zu nett bist, dann bist Du nicht attraktiv für die Frauen, die Dir gefallen.
Hör auf „zu nett“ zu sein und sei Du selbst – Du bist gut genug um gemocht zu werden.
Mission Liebe
Dieser Intensiv-Workshop hilft Dir zu verstehen, warum es in Sachen Liebe und Beziehung bei Dir in der Vergangenheit schlecht gelaufen ist – und wie Du das veränderst.
In den 3 Workshop-Tagen wirst Du die Zusammenhänge zwischen Deiner Kindheit und Deinem Liebesleben verstehen. Du lernst in nachvollziehbaren Schritten, Deine emotionalen Wunden zu heilen und Deinen inneren emotionalen Kompass neu auszurichten, so dass Du passende Partner/innen erkennst und anziehst und liebevolle, dauerhafte Beziehungen etablieren kannst.
Du kannst nett sein!
Sei nett weil Du es willst – nicht weil Du denkst, dass sie es will! Wenn Du hilfsbereit, freundlich, aufmerksam, charmant oder eben „nett“ bist, dann sei so, weil es für Dich eine Selbstverständlichkeit ist, die nichts mit ihr zu tun hat. Du entscheidest! Du entscheidest, ob sie es verdient hat, so behandelt zu werden. Das kann von außen ganz ähnlich aussehen – aber Deine Haltung wird eine andere sein und das macht tatsächlich den Unterschied.
Wenn Du „zu nett“ bist, dann heisst das oft, Du wirkst als seist Du nett zu ihr, damit sie Dich mag. Wenn Du nett bist, weil Du es entschieden hast, dann bist Du nett zu ihr, weil Du sie magst. Auch das klingt im ersten Moment nicht nach einem großen Unterschied – ist es aber.
Viele Männer, die zu nett sind, glauben, Sie müssen sich erst mal mit Nettigkeit bei der Frau beliebt machen und wenn sie ganz doll lieb war, dann schläft sie vielleicht auch mit ihm, weil er doch so lieb war. Das kannst Du komplett vergessen! Wenn Du eine Frau kennen lernst, dann lass nie einen Zweifel daran, dass es für sie ein Gewinn wäre, mit Dir zu schlafen – aber dass Du ihr vorerst nur Freundschaft anbietest. Auch das klingt jetzt vielleicht erst mal komisch – denn bisher bietest Du ja quasi auch nur Freundschaft an und bekommst dann auch nur Freundschaft.
Der Punkt ist aber, wenn Du Dich traust zu Deiner Sexualität zu stehen und dennoch erst mal nur Freundschaft anbietest, dann hast Du Zeit, die Frau auf Augenhöhe kennen zu lernen. Du kannst mit ihr flirten, mit ihr spielen… Du kannst sie necken und ihr näher kommen. Und zwar ohne dass Du ständig Angst haben musst, irgendwas falsch zu machen.
Sexy wird man nicht über Nacht!
Männer, die „zu nett“ sind, neigen oft dazu, Konflikte zu vermeiden, eigene Meinungen zurückzuhalten und sich selbst hintenanzustellen. Sie haben Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen und für ihre eigenen Interessen einzutreten. Und dies führt auf lange Sicht dazu, dass Du einfach nur unzufrieden bist.
Wenn Du bereits an diesem Punkt angekommen bist, ist es wichtig, dass Du erst mal nicht versuchst, Dein Ego durch Erfolg beim Dating zu retten, sondern dass Du Dich selbst aufbaust und Deinen Wert erkennst. Dass Du herausfindest, wer Du wirklich sein willst, wofür Du stehst, was Dir im Leben wichtig ist. Was bekommt eine Frau, wenn sie Dich haben darf? Was sind Deine Träume, Ziele und Pläne? Was sind Deine Werte?
All das sind Fragen, auf die Du Antworten haben solltest und die viel spannender sind als die, ob eine Frau Dich mag: Du musst Dich erst mal mögen. Du kannst herausfinden, wer Du überhaupt bist.
In meinem Workshop „Lass es knistern“ kannst Du den ersten Schritt machen, endlich zu bekommen, was Du willst.
Hallo Nina .
Danke perfekt beschrieben .
Du schreibst was ich tief in mir fühle.
Ich konnte das bisher so nie in Worte fassen .
Immer diesen Satz hören zu müssen ah du stehst auf A. …oder Bad Boys ..
Nein tu ich nicht.
Ich steh eben auf selbst bewusste Männer die mir zeigen können das sie mich begehren. Die auch so gerne leidenschaftliche Sex haben wie ich.
Und noch mit wichtiger ich steh auf selbst bewusste Männer die mir zeigen können das sie mich schätzen auch oder weil ich weiss was ich will und Powervoll bin. Und die mit Intelligenz und schwarzem Humor bei einer Frau umgehen können. Die selbst Humor voll sind. Und die mir zeigen können das mich mögen weil sie es mir zeigen können und nicht denken das Sie es müssen um gemocht zu werden.
Weil genau das ist der feine Unterschied und der kann sehr unsexy machen. …
Wie kann ich einer Frau suggerieren, das Sex mit mir Spaß macht, obwohl ich weiß das das nicht stimmt, da ich keinerlei erfahrung habe und wahrscheinlich zu nervös wäre.
Auf Partys stelle ich immer wieder fest das die meisten lieber nicht angesprochen oder gestört werden wollen. Ein Abend halte ich für zu wenig Zeit um Vertrauen aufzubauen.
Ich möchte nichts mehr wollen was mich nicht will.
Tut mir leid, musste mal was loswerden.
Hallo Marvin, ich verstehe Dich gut.
In Sachen „Party“: Niemand geht auf eine Party, weil er „nicht gestört“ werden möchte – aber es möchte auf einer Party natürlich auch niemand gelangweilt werden. Es geht also zum einen um Deine eigene Haltung, mit der Du auf Menschen zugehst und zum Anderen, was Du „anbietest“. Wie das richtig gut geht, zeige ich z.B. in meinem Workshop „Lass es knistern“.
Dass Menschen noch keine Erfahrung in Sachen Sex haben, ist doch ganz normal – die Frage ist: Hast Du Interesse daran, dass eine Frau Spaß daran haben soll? Denn da draußen gibt’s eine Menge Männer, die haben VIEEEEEEL Erfahrung – aber eben trotzdem keine Ahnung! Das ist doch ein ziemlicher Unterschied. 😉
Hallo Nina,
ich hätte mal ein Frage, die nicht direkt etwas mit diesem Thema zu tun hat.
Warum plaudern manche Frauen so gerne über ihr sexuelles Vorleben? Wenn ich eine Frau kennenlerne und gerade dabei bin, mich in sie zu verlieben, sie aber plötzlich mich fragt, wie viele ONS ich hatte und dann davon erzählt, wie viele sie hatte, ist das für mich ein ziemlicher Liebestöter. Wenn es etliche ONS gewesen sind, sehe ich die Frau dann mit anderen Augen. Ich kann dann plötzlich keine tiefere emotionale Verbindung zu der Frau mehr aufbauen. Sie wirkt dann in meinen Augen billig und wie ein Flittchen. Sex kann ich dann noch mit ihr haben, aber keine feste Beziehung mehr. Ich will keine Frau, die sich so schnell irgendwelchen Typen hingibt/ hingegeben hat. Dabei scheinen die Frauen aber selbst durchaus an einer ernsthaften Beziehung an mir interessiert zu sein. Ich hätte es besser gefunden, das frühere sexuelle überhaupt nicht zu thematisieren. Damit meine ich natürlich nicht, dass man sich nicht über sexuelle Wünsche und Vorlieben unterhalten soll.
Warum machen nicht wenige Frauen durch solche Äußerungen alles kaputt? Ist es Prahlerei, geistiger Exhibitionismus oder ein sich wichtig machen? Oder bin ich vielleicht zu empfindlich?
Hallo Nina,
was ich aber nicht verstehe, wie schaffe ich es dann Frauen anzusprechen oder mich mit ihr zu verabreden ohne „nett“ zu sein? Bzw wie kann ich Frauen auf Parties kennenlernen, die mir gefallen und denen ich näher kommen möchte? Im Prinzip muss ich doch immer irgendwie „nett“ sein um überhaupt erstmal eine Kommunikation aufbauen zu können!?
Ich hoffe du verstehst, welche Diskrepanz ich meine.
Es geht hier um „zu nett“ – keiner sagt, dass Du nicht „nett“ sein darfst – aber hör auf ein unterwürfiger, ängstlicher Stiefellecker zu sein, der signalisiert, dass er alles dafür tun würde, mal seinen Zipfel reinhängen zu dürfen…
HI Nina,
ach klasse. Auf den Punkt und gnadenlos direkt.
Super!
Grüße
Ein Thema, das mich immer wieder begeistert: die „Friendzone“
Die pointierte Darstellung („schwören“ dass man keinen Sex will und dann sauer sein) finde ich großartig!
Einen weiteren Grund dafür, dass eine Beziehung im Sinne dieses Artikels nicht funktioniert, sehe ich darin, dass ein Mensch sich ein authentisches Gegenüber wünscht. Wir alle ahnen: „Keiner ist immer nur nett und zuvorkommend.“, und werden vielleicht misstrauisch, wenn uns so ein Mensch begegnet. Jedenfalls steht aus meiner Sicht schlicht diese mangelnde Authentizität einer „erfolgreichen“ Beziehung im Weg – nicht nur im Bezug auf Sexualität, sondern allgemein.
Wichtig wäre mir noch, auf das Wort „bedürftig“ hinzuweisen, weil ich es bereits in einem anderen Artikel hier gelesen habe. Im Schlusssatz steht es neben „unterwürfig“ und „Lügner“ und bekommt dadurch eine ziemlich negative Konnotation. „Bedürftig“ sind wir als Menschen aber alle. Ich frage mich dann: wie kann ich denn meine Bedürfnisse befriedigen, um nicht mehr „bedürftig daherzukommen“? Eigentlich muss ich dabei doch faktisch den Zustand des Bedürftigseins erst einmal durchlaufen, oder?
Ansonsten stimme ich der Argumentation zu. Wichtig wäre mir, noch herauszuheben, dass auch Frauen „gefriendzoned“ werden können. Zwar möglicherweise aus einer anderen kulturellen Programmierung heraus, aber eben auch.
Vielen Dank für den Artikel!
Vielen Dank für Deinen Kommentar, Erik!
Ich freue ich, dass der Artikel Dich interessiert und inspiriert hat.
Gute Punkte auch – das mit dem „bedürftig“ sehe ich wohl anders, denn die „negative Konnotation“ ist durchaus gewollt:
Bedürftig bist Du nicht automatisch, wenn Du „Bedarf“ hast – sondern bedürftig bist Du immer dann, wenn Du erwartest, dass ein anderer Dir etwas gibt, um Dein Ego oder Dein Selbstvertrauen zu bestätigen – wenn Du es „brauchst“ und sonst nicht in Ordnung bist, wenn Du es nicht bekommst und wenn Du im Umkehrschluss bereit bist, alles mögliche dafür zu tun inklusive der Dinge, die Du eigentlich gar nicht tun möchtest – Du tust also etwas um etwas nur, um etwas anderes zu bekommen.
Das ist Bedürftigkeit. Die meisten bedürftigen Menschen, die ich in meinem Berufsleben kennengelernt hatten, hatten alle eine Sache gemeinsam: Sie wollten unbedingt, dass jemand anders sie mag und sie mochten sich alle selbst nicht besonders gerne…. da gibt es offensichtlich einen Zusammenhang 😉
Hi Nina!
Ah, nun verstehe ich, wie du es meinst. Da hängt diese Erwartung an anderen Menschen mit dran, auch wenn die Worte „Bedürftigkeit“ oder „bedürftig“ dieses Konzept aus sprachlicher Sicht vorerst nicht beinhalten (so hab ich’s zumindest im Duden gelesen).
Nun, in diesem Sinne „bedürftig“ zu sein senkt wahrscheinlich wirklich die Chancen, das zu bekommen, was man möchte.
Für mich wäre dennoch wichtig, diese beiden Konzepte (Bedarf haben vs. Erwartungen an andere haben) zu unterscheiden. Denn ich z.B. brauche auch Bestätigung und Zuneigung von anderen Menschen, um „in Ordnung“ zu sein, würde aber deshalb nicht „alles mögliche“ dafür tun und erwarte auch von niemandem, mir das zu geben. Deswegen würde ich den „Umkehrschluss“ so auch nicht unterschreiben.
Ich fände es deshalb sinnvoll, zwischen Bedürftigkeit an sich und Anspruchshaltung zu unterscheiden. Das erste sehe ich als allen Menschen gemeinsame Eigenschaft, das zweite als eine Einstellung.
BTW: Da streifst du ein Thema, bei dem ich zu noch immer keinem Schluss gekommen bin: Nämlich ob der Mensch sein Selbstvertrauen vollkommen unabhängig von der Umwelt „bestätigen“ kann, oder ob es dazu nicht immer andere Menschen braucht – wir sind ja eine sehr soziale Spezies. Vielleicht liegt die Wahrheit, wie so oft, irgendwo dazwischen. (:
Nun Erik, im DWDS steht bei „bedürftig“:
1. einer Sache, jmds. bedürftig sein (= etw., jmdn. brauchen, nötig haben)
2. arm, mittellos
Klingt jetzt alles nicht so sexy… das „nötig haben“ bekommt in meinem Bereich ja auch direkt ein „Gschmäckle“, nicht?
Meine Lieblingsmetapher zu dieser Fragestellung ist eine Umarmung.
Die wundervolle Virginia Satire sagte einmal, dass wir eine bestimmte Anzahl an Umarmungen täglich brauchen, um gesund zu bleiben (und ich fürchte, sehr, sehr viele Menschen bekommen nicht annähernd die Zahl, die sie nannte). Doch wer eine Umarmung „bekommt“, der „gibt“ ja gleichzeitig auch eine.
Ich habe übrigens diesen Artikel darüber geschrieben: https://ninadeissler.de/emotionale-beduerftigkeit-ueberwinden
Ich bringen den Frauen in meinem Programm „Mission Traummann“ zum Beispiel bei, dass sie keinen Mann brauchen – aber dass sie einen haben wollen, dass sie Männer wertschätzen für das was sie sind und wie sie sind und dass sie sie annehmen und „gebrauchen“ können. Denn gerade wir Frauen haben in den letzten 30 – 40 Jahren gelernt, dass wir „ohne Mann klarkommen sollen“ und dass wir „selbst machen“ und „unabhängig“ sind… doch beim Date mutieren viele Frauen zum bedürftigen (da isses wieder) Mädchen, dass entweder total gehemmt ist oder einen auf „supertough“ macht, damit keiner merkt, wie bedürftig sie tatsächlich ist.
Es bedarf allerdings tatsächlich anderer Menschen, um Dein Selbstbewusstsein zu bilden – Dein Selbstvertrauen allerdings nicht… 😉
Die Abgrenzung – und wie Du mehr davon bekommst, findest Du u.a. in diesem Artikel von mir:
https://ninadeissler.de/selbstvertrauen-steigern