In diesem Beitrag erfährst Du:
- Was ist Gaslighting?
- Anzeichen von Gaslighting in der Praxis
- Emotionale Abhängigkeit durch Gaslighting erkennen
- Auf diese Weise kannst Du Dich selbst schützen
Wer noch nicht von dem Begriff Gaslighting gehört hat, sollte diese Wissenslücke dringend schließen. Viele Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl sind davon direkt betroffen – doch auch ein “gutes Herz” kann Menschen in die Situation bringen, von Gaslighting manipuliert zu werden. Ob Du zu diesem Personenkreis gehörst und was Du in dieser Situation tun kannst, erfährst Du hier.
Was ist Gaslighting?
Beim Gaslighting sorgt ein Mensch dafür, dass ein anderer den Blick auf die Realität nachhaltig verändert und eine innere Desorientierung entsteht. Natürlich klappt das nicht von heute auf morgen, sondern erst nach einem längeren Zeitraum, während dem die beiden Personen stetig in Kontakt bleiben. Die Methode kann von Partnern, Eltern, Freunden oder Verwandten dazu genutzt werden, Dich zu manipulieren. Ihre Wirkung zeigt dieses Vorgehen nur, wenn ein enges Verhältnis zwischen den beiden Agierenden besteht. Dann klappt es für Täter einfacher, das Realitätsbewusstsein des Opfers zu verändern – ob bewusst oder unterbewusst.
Diese Form der psychischen Gewalt ist alles andere als harmlos. Stattdessen sollten Betroffene alles dafür tun, um aus dem Teufelskreis aus Manipulation, Unterdrückung und Täuschung wieder herauszukommen. Das ist durchaus möglich, kostet viele betroffene Menschen jedoch einige Anstrengungen:
Wirst Du ganz gezielt von Deinem Gegenüber verunsichert, damit derjenige oder diejenige den eigenen Willen durchsetzen kann, könnte es sich um das sogenannte Gaslighting handeln. Hat der Betroffene das erkannt, ist das der erste wichtige Schritt in Richtung bessere Zukunft.
Anzeichen von Gaslighting in der Praxis
Gaslighting wird häufig im Zusammenhang mit Narzissmus genannt: Viele Menschen mit narzisstischen Persönlichkeiten nutzen Gaslighting, um Partner und andere nahestehende Menschen zu manipulieren. Doch nicht jeder Narzisst nutzt Gaslighting und nicht jeder, der es tut ist automatisch ein Narzisst.
Wer sich Gaslighting ausgesetzt fühlt, der zweifelt mit der Zeit an seinem eigenen Verstand. Die manipulierende Person versucht ganz gezielt, die Wahrheit zu verzerren, indem sie die Meinung und die Erinnerungen anzweifelt, hinterfragt oder sich darüber lustig macht. Motiv ist meistens die bloße Machtausübung und der Wunsch, den anderen kontrollieren zu können. Man kann Menschen nun einmal leichter beeinflussen, wenn man ihre Schwächen gezielt nutzt – in diesem Fall ist die größte Schwäche des Opfers das geringe Selbstbewusstsein. Das nutzen die Täter beim Gaslighting für sich, indem sie die Opfer seelisch missbrauchen und beeinflussbar machen.
Gründe für Gaslighting
Wie bereits angedeutet, geht es den Tätern beim Gaslighting in erster Linie darum, Macht auszuüben. Sie können die Gedanken des Opfers gezielt manipulieren, denjenigen verunsichern und auf diese Weise ein Denkmuster oder eine Überzeugung aufzwingen, die dem Täter Vorteile verschafft. Der Hintergrund ist oft, dass der Täter eigentlich Angst hat, dass er in einer “normalen Beziehung” mit Ehrlichkeit, Vertrauen und Aufrichtigkeit den Kürzeren ziehen würde. Er glaubt tief in sich, dass eine Beziehung auf Augenhöhe für ihn zum Nachteil oder sogar gefährlich wäre. Viele Täter sind selbst Opfer und haben in ihrer Kindheit psychische Gewalt oder emotionale Vernachlässigung erlebt.
Menschen, die Gaslighting betreiben, halten sich insgeheim für nicht liebenswert und haben Angst vor echter Nähe und Intimität. Manche Menschen benutzen diese Art von Manipulation auch, um sich selbst nicht verändern müssen: eine Beziehung bringt häufig auch die Notwendigkeit für Kompromisse mit sich – und dies bedeutet, dass beide Partner einander entgegen kommen. Manchmal jedoch ist einer der beiden nicht bereit, sich zu verändern, um die Beziehung fair zu gestalten. So kann es dann auch zu Gaslighting kommen, weil es vermeintlich bequemer erscheint, dem anderen Partner die Schuld an einer schwierigen Situation zu geben oder seine Bedürfnisse zu negieren.
Falls es in Deiner Umgebung jemanden gibt, bei dem Du glaubst, dass er Gaslighting betreibt, solltest Du Dich zuerst einmal fragen: Hat derjenige eigene Vorteil durch sein Verhalten? Manchmal können Täter ungeliebte Aufgaben auf das Opfer abwälzen oder sie profitieren in finanzieller Hinsicht.
So erkennst Du, ob Du betroffen bist
Ob es sich beim Verhalten Deines Gegenübers tatsächlich um Gaslighting handelt, oder derjenige schlicht keinen guten Charakter hat, erkennst Du anhand der folgenden Checkliste. Diese Verhaltensweisen identifizieren einen Menschen als Täter für Gaslighting:
- Ein Täter erwähnt regelmäßig Deine Schwächen.
- Du erhältst Schuldzuweisungen seitens des Täters vor dritten Personen.
- Du siehst Dich häufig Intrigen ausgesetzt.
- Dir werden negative Eigenschaften zugeschrieben, die Du gar nicht besitzt.
- Der Täter nimmt keine Kritik an; stattdessen überträgt er die Schuld auf Dich.
- Dir werden Schwächen unterstellt, die gar nichts mit dem Thema zu tun haben.
- Wann immer Du Kritik äußerst, kommt es zu einem Streit, an dem Du Schuld bist
- Wenn Du versuchst, eine Grenze zu setzen, wirst Du entweder ausgelacht, beschuldigt oder beschämt
- Der Täter treibt einen Keil zwischen Dich und Freunde / Familie
Falls Du Dich oder den Täter in den obigen Beschreibungen wieder erkennst, ist es an der Zeit, dass Du auf Abstand gehst. Niemand sollte sich dauerhaft herabsetzen lassen. Je länger das Gaslighting andauert, desto eher kann der Täter Dich manipulieren. Lass das nicht zur Gewohnheit werden, sondern zeige dem Täter Deine Grenzen auf. Das ist natürlich gerade für Menschen mit einem wenig ausgeprägten Selbstbewusstsein nicht so einfach.
Emotionale Abhängigkeit durch Gaslighting erkennen
Die meisten Gaslighter wollen durch ihr manipulativen Verhalten erreichen, dass Du z.B. emotional abhängig bist:
- dass Du Dich selbst schlecht fühlst und “dankbar” bist, vom anderen trotzdem akzeptiert zu werden
- dass Du die Verantwortung hast für alles, was in der Beziehung schief läuft
- dass Du beständig an Dir und Deinen echten Bedürfnissen zweifelst
Indem Du mehr auf die Aussagen des Gaslighters als auf Dein eigenes Gefühl hörst, übergibst Du dem Täter eine große Macht. Deine Gefühlslage, Deine Zuversicht in die Zukunft und nicht zuletzt Dein Lebensglück sind davon abhängig, was Dein Gegenüber zu Dir sagt. Das schafft der Gaslighter, indem er Dich zunehmend verunsichert und Angst verbreitet.
Führe Dir immer vor Augen: Wer Dich nicht in der Erreichung Deiner Ziele unterstützt und Dir immer wieder Schuldgefühle einredet, der meint es nicht gut mit Dir. Das zu erkennen und zu akzeptieren, ist der Schlüssel gegen Gaslighting.
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Auf diese Weise kannst Du Dich selbst schützen
Es gibt Mittel und Wege, um sich aus der Opferrolle heraus zu begeben: Du bist dem Täter nur dann ausgeliefert, wenn Du es zulässt. Und häufig lassen Opfer es zu, weil sie im Täter keinen Täter sehen, sondern “einen guten Kern”. Sie hoffen, dass sie den Täter überzeugen können, dass Liebe ein Heilmittel für seine gebrochene Seele sein kann und sie meinen es einfach nur gut mit ihm.
Wenn Du das Gefühl hast, dass es in Deiner Beziehung ständig Streit gibt, wenn Du Deine Bedürfnisse äußerst und dass Du offenbar an jedem einzelnen Streit schuld bist: Sprich mit Freunden darüber und frage nach, ob Deine Bedürfnisse und Deine Kritik wirklich so übertrieben sind.
Ansonsten hast Du die folgenden Möglichkeiten, um dem Teufelskreis zu entfliehen und endlich wieder selbstbestimmt zu handeln, zu denken und zu leben:
– Wende Dich an Dritte, denen Du Dich anvertraust.
– Hole Dir professionelle Hilfe, wenn Du das Gefühl hast, bereits betroffen zu sein – das kann z.B. auch zunächst die Telefonseelsorge sein: 0800-1110111 oder 0800-1110222 sind die bundesweiten Rufnummern, wo Du jemanden zum Reden findest, der unabhängig, neutral und wohlwollend ist
– Höre auf Dein Bauchgefühl; in vielen Fällen hat es Recht.
– Halte nicht an einer Beziehung fest, in der Du offensichtlich mehr liebst, als Dein Gegenüber das tut.
Vor allem der letzte Punkt ist für viele Menschen in der Praxis schwer umsetzbar. Schließlich ist man verliebt, möchte dem anderen ganz und gar vertrauen und setzt viele Hoffnungen in die Beziehung. Doch es nützt nichts, an einer Person festzuhalten, die Dir schadet!
Fazit: Opferrolle ist kein unabwendbares Schicksal
Falls Du Dich in obiger Beschreibungen wiedererkannt hast, solltest Du baldmöglichst aktiv werden. Treffen zahlreiche Punkte aus der Checkliste auf Dich zu und Du hast ein schon von Kindheit an ein geringes Selbstwertgefühl, ist das sehr wahrscheinlich. In dem Fall musst Du Dich aktiv gegen Gaslighting und die Person wehren, die Dich manipuliert. Das ist im Alltag nicht einfach, aber machbar.
Es lohnt sich, den ersten Schritt zu machen. Schließlich hast Du eine glückliche, unabhängige und zufriedene Zukunft verdient. Schützen kannst Du Dich vor Gaslighting, indem Du die Anzeichen sofort erkennst und Dich von dem angehenden Täter abwendest.
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