Wer bin ich? Programme und Glaubenssätze erkennen und…

von | Selbstvertrauen & Selbstwert | 2 Kommentare

Wer hat sich nicht schon die Frage gestellt: „Wer bin ich!?“

(Und warum? Und wofür? Und was soll das eigentlich alles?)

Früher oder später fragt sich jeder mal „Wer bin ich?“ – auch und gerade im Zusammenhang mit der Partnersuche. Einige Menschen erzählen mir, sie seien noch „auf der Suche nach sich selbst“ – doch wo suchen sie sich? Nach welchen Kriterien? Mit welchen Mitteln?

Oft stellen wir uns diese Fragen, wenn wir auf einer generellen „Sinnsuche“ im Leben sind und meistens ist das, wenn wir nicht zufrieden, nicht glücklich sind und man sich fragt: Was soll das alles?

Statt „Wer bin ich?“ geht es also auch um „Was soll ich hier?“ oder vielleicht auch um „Muss das so sein?“…

Wenn Du Dich fragst „Wer bin ich?“ kannst Du, um einen Anfang zu machen, erst mal fragen:

 

Was bin ich?

Was ist das, was ich als „Ich“ bezeichne?

Das, was wir Menschen als „Ich“ bezeichnen, ist in aller Regel eine Kombination aus Gedanken, Gefühlen und dazugehörigen Bildern: Eine Ansammlung aus Erfahrungen und den Bewertungen dieser Erfahrungen werden zu Deinen Glaubenssätzen und Glaubenssystemen (z.B. darüber was man darf oder nicht, was falsch und richtig, schön und nicht schön ist und so weiter). Aus diesen Glaubenssystemen wiederum entwickelt sich dann Deine „Programmierung“ – sie werden zu Deinen inneren Programme – die bestimmen, wie Du auf bestimmte Dinge und Situationen reagierst, was Dir wichtig ist, worauf Du achtest und so weiter.

Wir alle bestehen aus einer Vielzahl einzelner und zusammenhängender „innerer Programme“, die bestimmen, wie unser Leben läuft.

Wer bin ich?

Wenn ich Menschen in meinen Seminaren eine Übung zum Thema „Wer bin ich?“ machen lasse, dann fällt es vielen zunächst schwer, Punkte zu finden, mit denen sie sich beschreiben, identifizieren, assoziieren können.

Oft beginnt es beim Geschlecht oder beim Beruf – dann geht es bei vielen um die Beziehungen die sie haben (ich bin ein guter Freund, ein Vater, ein Bruder…) und um Eigenschaften (ich bin sehr zuverlässig, humorvoll…) und irgendwann auch um Erfahrungen, Wünsche – manchmal auch um Ängste.

Doch ist das, was oder wer ich bin?

Eine Mischung aus Eigenschaften, Prägungen und ein bisschen Kram drumherum?

Vielen Menschen erscheint das zu wenig. Manchen erscheint es gar „armselig“. Und nicht selten verzweifeln Menschen an ihren inneren Programmen und der Frage nach dem „Sinn“.

Fangen wir also woanders an:

Jeder Mensch hat bestimmte „Grundanlagen“ mit denen er geboren wird – dazu kommen dann nach und nach sogenannte Prägungen, die in unsere Glaubenssysteme und Programme münden.

Zu einem gewissen Teil bestimmst Du selbst, welche Erfahrungen Du als „prägend“ zulässt – sehr häufig geschieht dies aber auch ohne Dein aktives Zutun oder sogar ohne Einverständnis. Manche dieser Prägungen – gerade die negativen, die ohne Dein Einverständnis geschehen – werden daher auch als „Traumata“ (oder Traumarisierung – aus dem griechischen: „Wunde“) bezeichnet, weil sie bei vielen Menschen den sprichwörtlichen „wunden Punkt“ hinterlassen.

Doch das heißt nicht, dass diese Prägungen Dein Leben und Deine Zukunft bestimmen, ohne dass Du eingreifen kannst oder dass Du diese Prägungen und ihre Folgen für immer behalten müsstest:

Du darfst Dich verändern!

So wie manchmal nur eine einzige Erfahrung für Deine Prägung reichte, kann auch eine einzige andere Erfahrung diese Prägung verändern oder auflösen – wenn Du das willst und es zulassen kannst!

Voraussetzung dafür ist, dass Du nicht mehr den Zwang verspüren Dich mit dieser Erfahrung identifizieren zu müssen. Es ist möglich sich zu entscheiden, eine bestimmte Erfahrung aus der „Liste“ von Dingen zu streichen, wie Du als „Ich“ bezeichnest.

Die meisten Menschen wünschen sich Veränderungen in ihrem Leben – doch die Bereitschaft zur Veränderung lässt oft nach, wenn es „unangenehm“ wird, weil man etwas anderes machen soll, als sonst oder wenn man etwas tun soll, was man noch nie getan hat.

Und doch ist es in Wahrheit gar nicht so schwer, wie es vielleicht scheint:

 

Die Geschichte über Dich

Das „wer Du bist“ entsteht im Laufe Deines Lebens aus „Geschichten“, die Du Dir und allen anderen darüber erzählst, wer Du bist und warum – was Du kannst und was nicht und warum.

Diese Geschichten enthalten häufig auch sehr gute „Bequemlichkeits-Ausreden“ oder Beschuldigungen:

  • Ich bin so, weil meine Mutter / mein Vater / meine Eltern dies oder jenes getan oder nicht getan haben.
  • Ich bin so, weil ich als Kind einen Unfall hatte
  • Ich bin so, weil ich als Kind gehänselt wurde
  • Ich bin so, weil ich überbehütet / unbehütet aufgewachsen bin
  • Ich bin so, weil ich Einzelkind / der Älteste / der Jüngste / der Mittlere / eins von X Kindern bin
  • Ich bin so, weil dies oder jenes passiert oder nicht passiert ist

Und viel zu oft halten wir uns mit der Aufrechterhaltung dieser Geschichte auf, erzählen sie immer und immer wieder und jammern lieber, als mal etwas neues zu probieren und das eigene „Spielfeld“ zu erweitern.

 

Die Geschichte ist „nur eine Geschichte“

Würdest Du aufhören die Geschichte zu erzählen und stattdessen eine andere Geschichte erzählen, würde sich verändern können, wer Du bist:

Es ist durchaus möglich, dass Du Dir selbst und anderen nicht mehr die Geschichte über Dich erzählst: „Ich bin so weil…“.  Der erste Schritt dazu, ist das Erkennen und dann die Entscheidung. Und damit ist bereits viel gewonnen:

 

  1. Anerkennen:
    Ich bin so – und das ohne das „Weil“ oder die „Ausrede“, die „Begründung“ und den ganzen Quatsch. Erkenne an, wenn etwas ist, wie es ist und suche keine Ausflucht oder einen Schuldigen dafür. Je mehr Du es zunächst anerkennst und akzeptierst, umso mehr verliert es seine negative Eigendynamik.
    Wenn Du z.B. schüchtern bist und bisher immer einen „guten Grund“ hattest (Ich bin schüchtern, weil ich als Kind gehänselt wurde) dann schau mal was passiert, wenn Du den Grund einfach weglässt: „Ich bin schüchtern.“ Was passiert dann mit Dir?)
  2. Ziel definieren:
    Ich will so (also wie genau anders) sein – je klarer Dir ist, wie Du es stattdessen gerne hättest, umso näher rückt diese Veränderung für Dich.
    Beim Beispiel von Punkt 1 wäre das vermutlich erst mal „Nicht mehr so schüchtern“ – aber wie wärst Du, wenn Du nicht mehr so schüchtern wärst? Mutiger? Kontaktfreudiger? Selbstbewusster? Was genau ist es?
  3. Ursprung anerkennen:
    Eine (oder mehrere) Erfahrung(en) haben zu der Prägung geführt, dass es Dir schwer fiel so zu sein, wie Du möchtest. Alle anderen Erfahrungen danach hast Du vermutlich auf der Basis gemacht, dass Du die Prägung zugelassen hast. Du hast Dich dementsprechend verhalten und damit die Basis für weitere Erfahrungen geschaffen, die Dir nicht gefallen.
    Wenn es Situationen in Deinem Leben gab, die dazu geführt haben, dass Du so – also z.B. schüchtern – geworden bist, dann kannst Du feststellen: Da ist etwas passiert und ich habe mich daraufhin entschieden, dass ich mich so verhalte – z.B.: „Ich habe mich als Aussenseiter gefühlt, ich wurde schlecht behandelt und habe mich damals dafür entschieden, lieber möglichst wenig zu sagen.“
  4. Entscheiden:
    Du hast Dich irgendwann also entschieden – also kannst Du Dich entscheiden. Auch jetzt: Ich kann und darf anders sein. Ich entscheide mich, dass ich mich verändern darf. Ich entscheide mich, Dinge zu verändern. Ich entscheide mich, dass diese Erfahrungen nicht wichtiger sind, als mein Ziel.
    Passend zum Beispiel wäre das dann: „Ich entscheide mich, ab sofort wieder mutiger / offener zu sein.“
  5. Veränderungen angehen:
    Wie würde ich mich verhalten, wenn ich so (Zielzustand) wäre?

 


Praxis-Beispiel:

In meinem Kurs hatte ich einen Teilnehmer, der allen Frauen mit einer Haltung aus Misstrauen, Leid, Wut begegnete. Es stellte sich heraus das er davon überzeugt war, dass Frauen ihn nicht attraktiv finden, weil er „zu dünn“ sei. Frauen – auch die, die ihn nicht „zu dünn“ fanden, lehnten ihn meist ab. Allerdings wegen seiner schlechten Ausstrahlung, der finsteren Miene und seines ablehnenden Verhaltens. Das allerdings wusste er nicht – er fühlte sich stets in seinem Glaubenssatz bestätigt.
Er erzählte, dass Mutter, Oma und Tante ihn stets mit „Iss doch noch was Junge, Du bist viel zu dünn!“ zum Essen animieren wollten, weil er als Kind untergewichtig war. Er hatte „zu dünn“ verknüpft mit: „Ich bin nicht richtig so, wie ich bin. Frauen mögen mich nicht, wenn ich so bin, wie ich bin.“
Zum Glück hat er sich im Seminar dafür entschieden, andere Erfahrungen machen zu wollen. Er löschte das „zu“ – und es blieb: „Ich bin dünn.“ und die Teilnehmer/innen (und ich) sagten ihm, dass daran nichts falsch sei.
Er definierte sein Ziel – das nichts mit seinem Körper zu tun hatte: „Ich möchte mit Frauen flirten und eine Freundin finden.“
Er merkte, dass er es zugelassen hatte, sich falsch zu fühlen aber dass er sich sehr ablehnend verhalten hatte gegenüber Frauen, die das gar nicht so empfinden. Er entschied sich, in Zukunft offener zu sein, zu lächeln, Spaß zu haben und zu flirten und das wurde immer leichter, denn er konnte sich von seiner Limitierung lösen.


 

Deine innere Landkarte

Jeder Mensch hat aufgrund seiner Erfahrungen und Prägungen eine „innere Landkarte“, wie die Welt ist und funktioniert: Was Du darfst und nicht darfst, kannst und nicht kannst, bist und nicht bist…

Bewusst leben bedeutet, nicht auf Autopilot zu schalten und zu glauben, dass die Landkarte unveränderbar ist, sondern immer wieder zu checken, ob das noch passt, was Du annimmst: Ob Glaubenssätze und Annahmen darüber, wie etwas ist, noch Sinn ergeben und hilfreich sind für Dich.

Der erste Schritt zu einem bewussten und erfolgreichen Leben ist, zu erkennen, dass die eigene Landkarte in Wirklichkeit nicht das Gebiet ist: Seine eigenen „inneren Programme“ zu erkennen, die durch frühere Erfahrungen ausgelöst wurden.


Ein Beispiel:

Wenn Du als Kind gelernt hast, dass Herdplatten Schmerzen verursachen und Du Dich ganz weit entfernen musst vom Herd, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass Du eine Platte angefasst hast, als der Herd eingeschaltet war. Richtig?
Jetzt aber bist Du erwachsen und Du weisst, dass der Herd nicht gefährlich ist, wenn er abgeschaltet ist und Du weisst, wo der Schalter ist und wie man erkennen kann, ob er an oder aus ist – und Du selbst kannst ihn bedienen.
Es ist also völlig klar, dass es total albern wäre, Angst vor dem Herd zu haben. Stimmt’s?
Ähnlich ist es mit vielen Bereich im Leben, wo wir uns als Kinder verletzt, schutzlos oder enttäuscht gefühlt haben.


 

Innere Programme erkennen

Aus Deinen Erfahrungen, Glaubenssätzen und Glaubenssystemen haben sich Programme entwickelt – und diese Programme erscheinen Dir erst mal total normal und vollkommen logisch. Doch sie müssen nicht für jeden anderen gelten. Wenn wir Wut oder Ärger empfinden, dann fast immer, weil jemand anders „unsere Spielregeln“ verletzt.

Du willst, dass andere sich so verhalten, wie Du es für gut, hilfreich, richtig, fair oder angemessen hältst. Doch das muss für die anderen nicht so sein. Viele Menschen in meinen Flirttrainings wünschen sich, dass andere sich ihnen gegenüber freundlicher, offener oder kontaktfreudiger verhalten sollten – doch warum sollte das jemand tun? Vor allem, wenn man ihm keinen Grund dafür gibt?

Innere Programme zu erkennen bedeutet anzuerkennen, dass Schmerz, Ärger, Wut und Enttäuschung niemals von außen kommen, sondern immer nur von innen – aus Dir selbst. Du fühlst das – es sind Deine Gedanken zu einer Situation oder einem Menschen, die diese Gefühle auslösen. Es ist nicht die Situation oder der Mensch selbst – sondern lediglich Deine Bewertung, Deine Gedanken dazu.

Diese Erkenntnis befreit Dich, denn Du kannst erkennen, dass Du selbst bestimmen kannst, wie wir Dich fühlst und wie Du handelst. Wenn Du das kannst, bist Du nicht länger Opfer, sondern Erschaffer!

Ob Du von jemandem enttäuscht bist oder nicht, hat vor allem damit zu tun, welche Erwartungen Du an diesen Menschen hattest. Je höher Deine Erwartungen sind, umso besser kannst Du enttäuscht sein. Auch von Dir selbst. Das heisst nicht, dass Du keine Erwartungen haben darfst oder sollst – aber Du kannst Dir die Enttäuschung ersparen – und auch die Wut.

Innere Programme verändern

Wenn Du gemerkt hast, dass Du es bist, der sich diese Gedanken macht und damit auch die unguten Gefühle, könntest Du anfangen damit, Dir Gedanken zu machen, die bessere Gefühle verursachen. Wenn es plötzlich nicht mehr „die anderen“ sind, sondern Du selbst, dann kannst Du eine Menge verändern – denn Du kannst Dich sehr viel leichter verändern als die anderen…

Es könnte damit beginnen, dass Du aufhörst, Dich selbst zu boykottieren und immer nur das schlechteste über Dich oder andere denkst. Es könnte damit beginnen, dass Du Dich nicht mehr über Deine Vergangenheit definierst – also über das, was Dir schon passiert ist – sondern darüber, was Du vorhast: Wenn Du Dich fragst „Wer bin ich?“ dann kannst Du sagen: „Ich bin jemand der xy in der Vergangenheit erlebt hat!“ oder „Ich bin jemand, der XY in der Zukunft vorhat!“

Probier doch beides mal aus und schau, wie sich das anfühlt!

 

Du bist das Bewusstsein, das all das erfährt

Die Gedanken, die Dir durch den Kopf schießen, bestehen häufig aus den Sätzen, die Du „gelernt“ hast, darüber was falsch und richtig, gut und schlecht oder notwendig ist. Du selbst kannst immer wieder entscheiden, ob das wirklich wahr ist, was Du da denkst. Es gibt die Stimme in Dir die das sagt – doch Du bist auch der Zuhörer dieser Stimme, der Betrachter dieser Bilder…

Du machst Dir vielleicht Gedanken – Du denkst und hörst diese Gedanken – doch Du bist nicht diese Gedanken.

Du kannst Dich jederzeit entscheiden, was Du glauben und und was Du annehmen möchtest.

Wenn einer Deiner Lehrer zu Dir gesagt hat „Aus Dir wird nie etwas!“ und Du hast das geglaubt, dann geht Dir dieser Satz immer und immer wieder durch den Kopf. Immer wenn Dir in Deinem Leben etwas misslingt, dann siehst und hörst Du wieder diese Situation und wie man zu Dir sagt: „Aus Dir wird nie etwas“. Und Du denkst Dir, dass das also stimmt, denn Du hast mal wieder eine Bestätigung dafür erfahren.

Unbewusst richtest Du Dich nach diesem Satz aus: Wie ein Spürhund suchst Du nach weiteren Beweisen, die diese These untermauern.

Und ohne dass Du es merkst, sorgst Du sogar manchmal dafür, dass es wahr wird, weil Du zu früh aufgibst zum Beispiel.

Doch was weiss dieser Lehrer schon? Und vielleicht hatte er für sich selbst den Eindruck, dass aus ihm nichts weiter geworden ist, als ein langweiliger Lateinlehrer. Er hatte keine Ahnung, was er da sagt und einfach nur scheiss Laune, weil seine Frau ihn betrügt und er musste irgendwo Dampf ablassen.

Vielleicht gerade bei Dir? Und deshalb willst Du Dir jetzt Dein Leben versauen? Weil Du bestätigen möchtest, was irgendein Idiot irgendwann mal zu Dir gesagt hat?

 


Ein Beispiel aus meinem Leben:

In der 7. Klasse hat mir meine Deutschlehrerin eine 5 gegeben, weil ich in einem Aufsatz insgesamt 84 Fehler gemacht habe.
Ich habe allerdings in nur einer Stunde über sieben Seiten geschrieben und damit fast doppelt so viel, wie alle anderen Schüler. Das konnte ich nur, weil ich zum Aufsatzthema eine so tolle Idee hatte. Ich hatte geschrieben, wie eine Wahnsinnige und dann natürlich keine Zeit mehr, den Aufsatz auf Satzzeichen zu prüfen (es waren 56 Zeichensetzungsfehler – die daraus resultierten, dass ich sprichwörtlich ohne Punkt und Komma schrieb!).
Mit anderen Worten: Die Note war eigentlich ziemlich ungerecht, denn sie beurteilte nur einen Aspekt meiner Arbeit.
Diese Lehrerin mochte mich nicht besonders, sie hatte wohl ein Problem mit meiner vorlauten und sprudelnden Kreativität. Hätte ich sie 
noch länger behalten, hätte sie mich sicher auch sehr entmutigt und wer weiß, ob ich heute Autorin wäre… 


 

Manchmal erscheint es sehr schwierig, Prägungen und die damit verbundenen Glaubenssätze loszulassen. Das liegt daran, dass Dir aus den möglichen 8 – 12 Millionen (!) Informationseinheiten, die Dich permanent umgeben, immer nur 40 (!) auffallen und bewusst wahrgenommen werden können.

Und das sind immer die 40, die zu dem passen, was Du ohnehin suchst und glaubst (oder fürchtest).

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Die „Beweislast“

Wenn Du lange Zeit an etwas geglaubt hast (wie etwa, dass Du nicht liebenswert wärst), dann hast Du schon sehr lange und häufig Ausschau nach „Beweisen“ für diese These gehalten und natürlich auch gefunden.

Andere Informationen, die diese These nicht bestätigen oder ihr sogar widersprechen, hast Du vermutlich schlicht ignoriert, übersehen oder als „Zufälle“ eingestuft. Die Bestätigungen aber für Deine These hast Du „erkannt“ und gesammelt und sie in Deinen „geistigen Aktenordner“ abgeheftet. Und je dicker diese „Beweisakte“ geworden ist, umso schwerer ist es, sie los zu lassen. Schliesslich war das viel Arbeit…

Denk immer daran, dass Du alles beweisen kannst – je nachdem was Du als These annimmst.

Warum solltest Du annehmen, dass es Dir schlecht gehen soll?

Du redest Dir gewissermaßen ein, wer Du bist und was Du verdient hast – anhand der Grundthesen, die Du irgendwann mal angestellt hast.

Es gibt viele Beweise dafür, dass die Welt ein schlechter Ort ist und genau so viele dafür, dass die Welt ein sehr, sehr schöner und wunder-voller Ort ist.

Wenn Du Dich also fragst, wer Du bist, dann wirst Du feststellen, das nur Du dazu eine echte, wahre Antwort geben kannst.

Niemand kann Dir diese Antwort diktieren.

Und Du kannst Dich auch nicht „finden“: Du hast Dich zu bestimmen. Du selbst bestimmst, wer Du bist und wer Du werden möchtest.

Und das geht so:

Hör auf, anderen Menschen zu glauben, wenn sie Dir sagen wollen, wer Du bist. 

Hab den A… in der Hose, jemand zu sein.

Und dann fülle das, was Du sein willst mit Taten!

Willst Du immer nur jammern, in der Vergangenheit leben, ein Opfer sein und sagen: „Ach hätte ich doch“ oder „Das funktioniert ja eh nicht?“ oder „Mein Therapeut sagt…“ oder „Ich bin so, weil meine Eltern…“ oder „Ich muss erst noch abnehmen…“?

Frage Dich doch statt „Wer bin ich“ einfach mal: „Wer will ich werden?“ oder vielleicht noch besser „Wer will ich sein“ – und zwar genau jetzt: Wer will ich jetzt sein? In diesem Moment. Nicht morgen oder nächstes Jahr, sondern genau jetzt.

 

Wer willst Du sein?

Also – versuch’s doch selbst mal – ein kleines DIY-Coaching zum Thema „Wer bin ich“ bzw. zum „Wer will ich sein“:

Frage 1: Was stört Dich gerade an Deinem Leben?

Frage 2: Welche Geschichte erzählst Du Dir darüber?

Frage 3: Was kannst Du anerkennen?

Frage 4: Wie möchtest Du es lieber haben?

Frage 5: Was kannst Du dafür tun?

Frage 6: Welchen Beweisen willst Du nachgehen, dass das möglich ist?

Frage 7: Womit kannst Du ein besseres, schöneres, erfolgreicheres Leben führen?

Und die Frage aller Fragen: Willst Du lieber ein Opfer bleiben – oder frei sein?

Es ist Dein Leben – und Deine Wahl.

Du selbst darfst bestimmen, wer Du bist. Warum bestimmst Du nicht etwas, das Dir gefällt? Das ist nicht verboten…  😉

Werde echt

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen tollen Artikel! Weiter so!

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